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„Mann muss Risiken eingehen“ – Interview mit Marcelo Paván

„Ich habe versucht, über dasLeben zu reflektieren, indem ich mir einen Mann vorstellte, der alleshat, bis zu dem Punkt, an dem er damit klarkommen muss, dass er aneiner unheilbaren Krankheit leidet. Tiere sind unsterblich: Sie sindsich des eigenen Todes nicht bewusst. Wir aber sehr wohl: Das solltenwir ausnutzen.“ Diese Worte stammen von Marcelo Paván, dermit LA PUNTA DEL DIABLO sein Regiedebut feierte. Der Film mit ManuelCallau in der Hauptrolle, von uns besprochen am 29. September imRahmen seiner Vorstellung auf dem Festival in San Sebastián,ist gerade in den argentinischen Kinos angelaufen. Die TageszeitungEl Clarín veröffentlichte am 06. Oktober einInterview mit dem Regisseur.


Wie war es, mit Manuel Callau zuarbeiten? Seine Figur ist in weiten Teilen des Films sehrzurückhaltend, fast apathisch...
Wir machten viel „Trockenübungen“und wenig wirkliche Proben: Wir setzten uns über drei Monatezusammen und sprachen über seine Figur, den Arzt Roberto: Wie ersich wohl fühlte, und warum. Als wir anfingen zu drehen, hatteManuel alle Freiheiten, das umzusetzen. Wir wollten verhindern, zuviel über die Sprache auszudrücken. Wir wollten anhand derBilder erzählen: im Kino ist die Kamera der Kugelschreiber. Und,je nachdem wo man sie hinstellt, nimmt man auch eine ideologischePosition ein.

Was ist deine?
Dass man das Leben aufs beste lebenmuss, weil wir eines Tages, es könnte schon morgen sein,verschwinden werden. Ich rauche, trinke, versuche zu genießen.Wenn mir dadurch Jahre verloren gehen, vor allem im Alter, gebe ichsie freiwillig ab. Man muss Risiken eingehen. Übertrag dieseIdee auf das Kino der entwickelten Welt: Ich bin mit der NouvelleVague aufgewachsen; und heute kommt nicht ein guter französischerRegisseur raus: Rohmer und Godard müssen weiterfilmen. Warum?Weil man in Europa die Globalisierung geschluckt hat. Es gibt keineAuflehnung, keine Utopien. Das Wohlbefinden gibt ihnen ein Gefühlvon Unsterblichkeit.

Währenddessen dominiert dasnordamerikanische Kino den Markt...
Hollywood bedient 85% des Weltmarktes,und ist damit nicht zufrieden: Es will 100%. Das Kinopublikum istverdammt ungebildet: Nordamerikanische Produktionen dritter Klasseüberschwemmen die Spielpläne. Antonio Banderas macht sichin irgendeinem Filmchen zum Idioten und schon sind dieZuschauerzahlen gesichert. Wenn man sich überlegt, dass der auchATAME SI PUEDES mit Pedro Almodóvar gemacht hat... aber derMarkt gibt’s halt vor.

Was du über das Kinopublikumgesagt hast, kann leicht überheblich klingen... Was ist dann mitFilmen wie deinem? Sind die für einige wenige gemacht?
Mein Film versucht, sein Publikum zufinden. Aber ich bleibe da standhaft: Man muss versuchen, denKinogänger zu bilden. Ihm zu sagen: „Ja, LA PUNTA DEL DIABLOist ein schwieriger Film, aber es gibt nicht nur eine einzige Form,Kino zu genießen“. Ich glaube denjenigen Regisseuren nicht,die sagen: „Mir ist das Publikum egal“. Das ist überheblich.Ich finde es besser, wenn jemand in LA PUNTA DEL DIABLO geht und mirnachher sagt, dass er furchtbar ist. Lisandro Alonso hat 20.000 Leutemit LOS MUERTOS erreicht. Wenn ich etwas ähnliches schaffenkönnte, würde ich mich betrinken.

Obwohl du einer Übergangsgenerationangehörst, und einige Filme produziert hast, die einer älterenÄra angehören, (z.B. LA NAVE DE LOS LOCOS, etc.), scheinstdu dem so genannten Nuevo Cine Argentino zugeneigt. Stimmt das?
Ja, ich fühle mich dem jedenfallsnäher. Auch wenn ich eigentlich glaube, dass es nur gute undschlechte Filme gibt. Mir gefällt der italienische Neorealismus,die Nouvelle Vague, John Casavettes: das zeitlose Kino. Aber esstimmt schon; in den 70ern musste man die Welt verändern undwollte alles in einen einzigen Film packen. Ich teile dieästhetischen und ideologischen Grundsätze des Nuevo CineArgentino. Sie haben funktioniert und uns in der Welt eine Identitätegegeben. Jetzt muss man sie festigen. Das wird ohne Zweifel diegrößte Schwierigkeit.

Das Interview in spanischer Sprache isthierzu finden.


Text: Miguel Frías für ElClarín
Übersetzung: hsn

Bild: Inforegión 


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