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TROPA DE ELITE

Für seinen Debütfilm -  ÔNIBUS 174 -  eine packende abergleichzeitig sensibel erzählte Dokumentation über eine blutige Geiselnahme in Rio de Janeiro -  gewann der brasilianische Regisseur José Padilha noch zahlreiche Filmpreise, darunter den Amnesty International Award. Sein schonungsloser Realismus verbunden mit einer deutlichen Sozialkritik werden dem Regisseur anhand seines neuen (Spiel)Films aber nun zum Vorwurf gemacht. TROPA DE ELITE ist aktuell der vermutlich kontroverseste Film Lateinamerikas. Brasilianische Politiker wie auch Polizei wollten den Actionthriller über eine in Rio de Janeiro agierende paramilitärische Eliteeinheit noch vor dem Kinostart verbieten lassen. Doch bereits 12 Millionen Brasilianer hatten den Film auf illegal gebrannten DVDs gekauft, der Filmstart konnte sich nicht mehr verhindern lassen. Seither bilden sich vor den Multiplexkinos der Metropolen lange Schlangen, täglich sehen 70.000 Menschen TROPA DE ELITE. 


Qualitativ und filmtechnisch kann José Padilhas Film mit jedem guten Hollywood-Blockbuster mithalten. In atemberaubenden Tempo,  in einem dokumentarisch anmutenden Stil erzählt TROPA DE ELITE die erschreckende "history of violence" der BOPE: dem "Batalhão de Operações Policiais Especiais", einer gefürchteten Eliteeinheit der Polizei. Die beiden Protagonisten des Films sind Capitao Nascimento und André Matias. Von Nascimento wissen wir, dass er den Dienst quittieren will, er hat den lebensbedrohlichen Job satt und will sich um seine hochschwangere Frau kümmern. Doch er ist gleichsam auch stolz auf die harten aber ehrlichen Jungs seiner Einheit. Der junge Rekrut Matias ist angewidert von der überall vorherrschenden Gewalt, Korruption und Heuchelei. Obwohl er Stipendiat einer Privatuniversität war und ihm alle Türen  - auch zur Politik - offenstehen, sieht er die BOPE als einzige Möglichkeit an, das kranke System wirksam zu bekämpfen. Ein letzter Einsatz steht Nascimento bevor: die Handlung spielt im Jahr 1997. Vor dem bevorstehenden Besuch Papst Johannes Paul II. gilt es, eine Favela "zu säubern" von der aus die Herberge des  Kirchenoberhaupts beschossen werden könnte. Die Handlung folgt  dem "Routineeinsatz" , und schnell wird klar, dass nicht nur diese, sondern jede Aktion der BOPE eine Art Krieg ist, in dem es keine Menschenrechtskonventionen und erst recht keine Gnade gibt. 

Sowohl Linke als auch Rechte kritisieren den Film. Die Polizei fühlt sich zu Unrecht beschuldigt, korrupt zu sein. Non-Profit-Organisationen bestreiten, direkt oder indirekt am Drogenhandel beteiligt zu sein, so wie es der Film vermittelt. Medienwissenschaftler erkennen erschrockeneine Ikonisierung der Gewalt (obwohl keineswegs ein eindeutiges Bild der Elitetruppe gezeichnet wird). Und die Bevölkerung? Für sie sind die Männer der Elitetruppe Helden. Sie sind der Brutaliät und derpermanenten Bedrohung, die in Rio de Janeiro vorherrschen, überdrüssig. Sie fordern hartes Durchgreifen der Politik und der Polizei in den Favelas und wollen einen realen Capitao Nascimento...


Bild: Tagesspiegel

 

  



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