Vor 20 Jahren zog der Film OUT OF AFRICA das Kinopublikum in seinen Bann. Vermutlich werden noch in den kommenden 20 Jahren weibliche Kinozuschauer entrückt seufzen und glänzende Augen bekommen, wenn sie an Robert Redfords Auftritt als einsamer Jäger in der opulenten Leinwandoper denken. Männer dagegen beneiden den smarten Hollywoodstar, der in den kommenden Tagen seinen 70. Geburtstag feiert, dass er im Rentenalter noch mehr Sex-Appeal besitzt, als so manches aktuelles Pop -oder Hollywoodsternchen in seinen besten Jahren. Es wäre aber zu wenig Robert Redford "nur" als Schauspielerikone zu würdigen.
Schließlich ist er nicht nur seit fast 40 Jahren einer der populärsten Hollywoodschauspieler, sondern auch seit mehr als 25 Jahren anerkannter und vielfach ausgezeichneter Regisseur und wirkt -was häufig übersehen wird- ebenso lange erfolgreich hinter den Kulissen. Als Filmproduzent zeichnete er sich beispielsweise für DIARIOS DE MOTOCICLETA verantwortlich, der Film, der Walter Salles in die erste Liga der Regisseure beförderte. Bereits 1980 gründete Redford im verschlafenen Wintersportort Park City in seiner Heimat Utah das "Sundance Institut". Ziel dieses Instituts sollte die Förderung unabhängiger Filmkunst sein. Seit 1984 findet jährlich an gleichem Ort das "Sundance Film Festival" statt. Nachdem die bis dato unbekannten Quentin Tarantino, Jim Jarmusch, Steven Soderbergh und die Coen- Brüder -um nur einige Namen zu nennen- in den 80ern und frühen 90ern hier erste Erfolge feierten und von Utah aus die Kinolandschaft aufmischten, sicherte sich das Festival einen Platz auf der Landkarte des zeitgenössischen Films und genießt mittlerweile Kultstatus. Agenten und Filmverleiher suchen verstärkt nach jungen Talenten, die in Zukunft die Kassen klingeln lassen werden, renommierte Stars nutzen "Sundance" als Spiel- und Experimentierwiese für kleinere Projekte, die jenseits des Hollywoodmainstreams liegen. Seit Robert Rodriguez Mitte der 90er Jahre hier Mitte der 90er Jahre mit seinen "Mariachi"-Filmen seinen Durchbruch feierte und gleichzeitig das lateinamerikanische Kino aus seiner langen Agonie wiederbelebte, ist das Festival auch ein wichtiges Forum für den lateinamerikanische Regisseure. Wer hier erfolgreich ist, wie etwa Joshua Marston mit MARIA LLENA ERES DE GRACIA, dem ist der Verleih und finanzielle Absicherung seiner kommenden Filme gesichert.
Kinolatino.de gratuliert Robert Redford, einem großartigen Schauspieler, einem entrepreneur und heimlichen Paten des lateinamerikanischen Films zu seinem 70. Geburtstag, den er am 18.8. begehen wird.
Text: sp
Bild: 20min.ch
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