REACHING FOR THE MOON von Bruno Barreto hat bei der Berlinale 2013 zwar keine Auszeichnung erhalten, ist aber in der Konkurrenz um den PPP, den "Panorama Publikums Preis", auf den zweiten Platz gewählt worden.
Nur durch das minutenlange Zeigen von Sponsorenlogos und der Clips der Produktionsfirmen wird sichtbar, dass es sich bei REACHING FOR THE MOON um keinen Hollywoodfilm handelt. "Brasilien kann Hollywood."
Es soll keine pauschale Verurteilung werden, aber Bruno Barretos Film übernimmt all das langweilige, glattpolierte, klischeehafte vom Hollywoodkino. Das ist aber eine persönliche Meinung. Vielleicht ist bei Biopics aber auch wie bei Musicalfilmen. Man liebt oder hasst sie. Erzählt wird eine erotische Ménage-à-trois Geschichte, die die New Yorker Dichterin Elizabeth Bishop in den 60er Jahren in Rio mit ihrer Schulfreundin und deren Geliebten Lota de Macedo Soares erlebt.
Der fragile Beziehungsgeflecht zerbricht, als Lota ihr größtes Werk beginnt, die Gestaltung des Parque do Flamengo in Rio.
Das Spiel ist gut, aber trotzdem lassen die Figuren kalt, alle drei Protagonistinnen wirken eigentlich wenig charismatisch und ziemlich unsympathisch. Die Bilder aus der Welt der Reichen im perfekt rekonstruierten Retro-Look entschädigen nicht dafür. Ein ziemlich anstrengender zweistündiger Film, der "auf einer wahren Geschichte beruht".
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