Mehr als ein Jahr nach seiner Premiere auf der "Berlinale" 2009 ist Lukas Moodyssons Globalisierungsfilm MAMMOTH nun regulär in den Kinos zu sehen.
MAMMOTH wurde mit teilweise vernichtenden Kritiken bedacht. Das ist übertrieben, aber die globale Produktion MAMMOTH (eine schwedisch-dänisch-deutsche Koproduktion mit mexikanischem Hauptdarsteller) hinterlässt einen merkwürdigen Eindruck.
Es wird schnell deutlich, welche Filme für MAMOOTH Pate gestanden haben: an erster Stelle BABEL, danach die anderen Filme González Iñárritus. Mit Gael García Bernal hat man dann auch den passenden Hauptdarsteller gefunden. Dass das Vorbild für Regisseur Moodysson so offensichtlich ist, ist nicht unbedingt schlimm. Allerdings entlässt der Film den Zuschauer ratlos aus dem Kinosaal, rat- und verständnislos über die scheinbare Aussage des Films.
In seinem Zentrum steht das New Yorker Ehepaar Leo und Ellen. Leo ist als Urheber einer Webseite reicht geworden, er will sie verkaufen und noch reicher werden und reist daher geschäftlich nach Thailand. Seine Frau ist vollbeschäftigte Ärztin, das Kind wird mehr oder weniger von der philippinischen Nanny groß gezogen. Leo fühlt sich allein in Thailand. Als er auf die Vertragsunterzeichnung warten muss sucht und findet er ein Abenteuer mit einer Prostituierten, Ellen fühlt sich von ihrem Kind entfremdet. Das Kindermädchen vermisst ihre Heimat und vermisst ihre Söhne. Auch ihre Kinder vermissen sie und wollen alles tun, damit ihre Mutter zurück kommt. Es ist eigentlich Leos Abreise, die eine tragische Kettenreaktion in Gang setzt.
Scheinbar will uns der Regisseur sagen, dass die Globalisierung Familienwerte zerstört und deswegen per se schlecht ist. Aber zum Glück gibt es ja ein Happy End und das Chaos wird zumindest teilweise aufgelöst. Immer wieder und etwas zu häufig werden traditionelle christliche Werte beschworen und ein wenig zu sehr wird auf die Tränendrüse gedrückt - das hinterlässt einen ungesund-süßen Nachgeschmack beim Zuschauer. Dafür, dass der Regisseur uns über heutige Zeit kritisch nachdenken lassen will ist MAMMOTH zudem ein viel zu oberflächlicher Film.
Sehenswert ist zumindest García Bernal als unerwachsener Familienvater.
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