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NARCOCULTURA

"El Rey lo miró a los ojos y el Artista inclinó la cabeza."

 Das Zitat stammt aus dem Buch TRABAJOS DEL REINO von Yuri Herrera. Es erzählt von El Rey einem Mann mit mystischer Aura, dem Herrscher über das Grenzland zwischen den USA und Mexiko. Eigentlich eine Einöde. Aber hier tobt der Kampf um Drogen und Macht. Hier hat sich El Rey durchgesetzt und Städte wie Ciudad Juarez in Inseln der Gewalt im Meer der Langeweile verwandelt. Er ist der König der Narcos. "Era un rey, y a su alrededor todo cobraba sentido. Los hombres luchaban por él, las mujeres parían para él. (S.60)" Er  engagiert sich einen Sänger, der seine Heldentaten rühmt. Der Sänger, Lobo, entkommt dadurch der Straße, zieht ins Zentrum der Macht., in einen Palast, in eine "Narcorancho".   "Él (el rey) protegía y regalaba, y cada cual, en el reino, tenía por su gracia un lugar preciso" (S.60) Aber Ruhm ist nur von kurzer Dauer. Der Sänger gerät in Machtkämpfe. Und auch die Macht des Königs zerfällt wieder zu Staub. Er hat die Anzeichen der Unzufriedenheit in seinem Hofstaat nicht erkannt. Wie auch, denn er hat sich nur mit Menschen abgegeben, die das sagten, was er hören wollte. 

 

Das klingt phantastisch, surreal, ist es aber nicht, wie wir bei der Berlinale in dem Film  NARCOCULTURA  von Saul Schwarz sehen konnten. Schwartz, der aus Israel stammt und in den USA lebt, ist eigentlich Fotojournalist. 2008 ist er erstmals in die Grenzregion zwischen Mexiko und den USA gereist, hat sich auf der anderen Seite des Rio Grande in Lebensgefahr begeben und hat die Gewaltopfer in Ciudad Juarez dokumentiert. Seit in Mexiko der Krieg gegen die Narcos ausgerufen wurde, kommt es dort, wo Gewalt sowieso schon endemisch gewesen ist, immer wieder, immer häufiger und zu immer brutaleren Massakern. Mittlerweile werden pro Tag 10 Menschen dort ermordet.

El Paso, die Grenzstadt auf US-amerikanischer Seite ist weitgehend gewaltfrei, aber nicht verbrechensfrei. Hier gibt es die Abnehmer für die Drogen, hier erstehen die Narcos ihre Waffen, mit denen sie in den Krieg mit dem Staat getreten sind.

Noch etwas verbindet die beiden Grenzstädte: die Vorliebe für die Musik, die für die Narcos komponiert wird.

Der Regisseur sagt dazu:

"To a growing number of Mexicans and Latinos in the Americas, narcotraffickers have become iconic outlaws, glorified by musicians who praise their new models of fame and success. They represent a pathway out of the ghetto, nurturing a new American dream fueled by an addiction to money, drugs, and violence. Narco Cultura is an explosive look at the drug cartels’ pop culture influence on both sides of the border as experienced by an LA narcocorrido singer dreaming of stardom and a Juarez crime scene investigator on the front line of Mexico’s Drug War."

Der Film präsentiert diese morbide Kultur der Narcocorrida, die Texter, Sänger und einige Mitglieder aus der mittleren Hierarchie der Narcos. Der Film zeigt aber auch die alltägliche Arbeit eines Polizisten, der nur die Verbrechen dokumentiert und allein deswegen schon um sein Leben fürchten muss.

 

Er gibt auch Erklärungen für die Glorifizierung der Narcos. Für einen großen Teil Bevölkerung sind sie Helden, die korrupte Politiker und auch die US-Amerikaner besiegen, Robin Hoods. Teilweise trägt der Film leider auch dazu bei, die Narcos zu glorifizieren. Aber NARCOCULTURA ist dennoch ein sehenswerter Film, er gibt Einblicke in eine Vorhölle, wo Tod und Party eng verbunden sind.

 

Übrigens: es gibt mittlerweile um die 8000 Bands, die Narcocorridas singen. Erst vor wenigen Monaten ist es verboten worden die Musik im Fernsehen oder im Radio zu spielen. Dies dämmt den Erfolg der Musik mit den makabren Texten natürlich nicht ein. In dem Genre gibt es große Stars.

Einer der ersten Stars war Rosalino "Chalino" Sánchez. Seine Karriere endete vor 20 Jahren mit einer Kugel in seinem Kopf. Im Februar gab es zahlreiche Berichte über das Massaker an einer ganzen Band, der Kombi Kolombia. Sie sind zwischen die Fronten im Drogenkrieg geraten. Der Vertreter der Narcocultura sind, wie Lobo in Yuri Herreras Buch, auch Künstler, die immer mit einem Bein auf der Bühne, mit der anderen im Grab stehen. 


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