Si yo fuera Maradona, viviría como él? Maradona: Volksheld in Argentinien, Entrepreneur auf dem Rasen und genialischer Fußballer. Nach seiner Karriere: Affärengeplagter Fußballfalstaff, Mitleid erregendes, gefallenes Idol - oft abgeschrieben, aber dann: immer wieder ein Comeback. Jetzt ist Diego Armando Maradona wieder da, wo er sich am liebsten sieht: im Blitzlichtgewitter; er ist jetzt Argentiniens Fußball- Nationaltrainer. Emir Kusturica, vielfach preisgekrönter Filmemacher (ARIZONA DREAM, UNDERGROUND) ist seit den 80er Jahren Fan des "pibe de oro", fühlt sich vielleicht sogar als sein Seelenverwandter. Vor drei Jahren, als eher ein tragisch- unwürdiger Tod als eine neue Karriere des ehemaligen "Fußball-Gottes" zu erwarten war, begann Kusturica mit seinen Dreharbeiten für seine Dokumentation MARADONA, dieses Jahr stellte er sie in Cannes vor, in Begleitung des vitalen und wieder schlanken Diegos.
Kusturicas Film zeigt uns "drei Maradonas": den Fußball in Kunst verwandelnden aktiven Sportler, den öffentlich zelebrierten Fall des Ex-Fußballers, der mit zahlreichen bizarren Eskapaden, aber auch mit seinen politischen Statements (gegen George Bush, pro Chavez, pro Kuba...) für Aufsehen sorgt(e) und den Familienmenschen. Am Ende steht das Comeback: der "cleane", abgemagerte Diego. Im Zentrum des Films: Diegos Tore bei der WM 1986 gegen England, eines der schönsten Tore überhaupt in einem der wichtigsten Spiele Argentiniens, in dem es um nichts weniger als die Revanche für einen verlorenen Krieg ging. Die Kritik schrieb anlässlich der Premiere Kusturicas Film sei "lebendig und aufregend" - etwas anderes war bei einem Werk des Kinokünstlers aus Sarajevo, dessen Filme eigentlich immer von schwelgerischer Vitalität sind, kaum zu erwarten.
Ein Highlight: Die Musik zum Film schrieb Manu Chao.
Zumindest in Frankreich ist MARADONA BY KUSTURICA ab Dezember auf DVD erhältlich.
[Zurück]