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LOS OLVIDADOS
Im Rahmen seiner Mexiko-Filmreihe zeigt das "Black Box"-Kino im Filmmuseum Düsseldorf am 14.7. ab 19 h Luis Buñuels Klassiker LOS OLVIDADOS.
LOS OLVIDADOS spielt in einem namenlosen Außenbezirk von Mexiko–Stadt: auf dieser Schattenseite der wuchernden Metropole, leben die Armen, die zu kurz gekommenen unter erniedrigenden Bedingungen, die fast zwangsläufig in die Kriminalität führen; Jugendliche, um die sich niemand kümmert, treiben sich auf den Straßen herum, sie stehlen um zu überleben - und lernen unter Führung des charismatischen Jaibo die reine Lust an der reinen Destruktion kennen. Deren Opfer sind die Schwachen und Wehrlosen wie der blinde Bettler Carmelo. Zu Jaibos Gegenspieler wird ungewollt der junge Pedro. Nach einem von Jaibo begangenen und von Pedro beobachteten Mord sind die beiden durch ein unsichtbares Band verbunden. Pedro will niemanden verraten, er möchte nur der Atmosphäre der Gewalt und Kälte entkommen, doch all seine Versuche macht der eifersüchtige und misstrauische Jaibo gewaltsam zunichte. “Wir wären gut, anstatt so roh, doch die Verhältnisse sind nicht so” - und so steht die Moral erst einmal hinten an. Gemäß dieser Lehre aus der “Dreigroschenoper” zeigt uns der Film Verbitterung und Schlechtigkeit an jeder Ecke. Eindringlich macht uns Buñuel darauf aufmerksam, dass wir nicht in der besten aller Welten leben. Sicherlich: Menschlichkeit gibt es auch, sie ist jedoch mehr Ausnahme denn Regel. Dennoch haben wir am Ende Mitleid mit den schuldlos schuldigen Protagonisten, deren Schicksal uns menschlich einfühlsam geschildert wird. Allen diesen “Vergessenen,” den Opfern der sozialen Mißstände einer brutalen, scheinheiligen und ungerechten modernen Gesellschaft, deren Schicksal universell ist, wie uns der Prolog des Films mitteilt, setzt Luis Buñuel ein visuelles Denkmal. In LOS OLVIDADOS nimmt Buñuel Einflüsse der dominierenden mexikanischen Gattung, des Melodramas, und des italienischen Neorealismus auf - mit seinem Kameramann hatte er zuvor die Elendsviertel von Mexiko-Stadt erkundet, um aus der Nähe zu erfahren, wie deren Bewohner leben. Aber weder ist LOS OLVIDADOS mit seinen gebrochenen Charakteren, seinen irrealen Bildern und Traumsequenzen ein neorealistischer Film, noch zeigt er den für das mexikanische Kino typischen Folklorismus und sentimentalismo. Mit seinem Themenkanon und seiner Bildsprache, die wie tableaux vivants von Goya und Posada wirken und uns de Sade oder Quevedo und den Roman der Pikareske evozieren, ist LOS OLVIDADOS ganz und gar Produkt einer ganz eigenen, einer “buñuelesken” Filmästhetik. Die schonungslos- realistische Darstellung, die unbequeme Wahrheit über die dunklen, gerne übersehenen Seiten der mexikanischen Wirtschaftswunderjahre der 40er und 50er schockierte bei seiner Premiere. Wegen seines Tabubruchs verlangten Politiker sogar, den Exil-Spanier Buñuel auszuweisen. Doch bald darauf wird LOS OLVIDADOS in Cannes mit der "Goldene Palme" für die beste Regieleistung, später noch in zehn (von achtzehn zu vergebenden Kategorien) mit dem Filmpreis "Ariel" der Academia Mexicana de Artes y Ciencias Cinematográficas ausgezeichnet. Dieser Erfolg, der vor allem der Fürsprache des späteren Nobelpreisträgers Octavio Paz zu verdanken ist, besänftigt die Gemüter. LOS OLVIDADOS beeinflusst das lateinamerikanische Kino nachhaltig, in den 1960er wird er zum Grundstein für die argentinische Filmbewegung des “Dritten Kinos” und das brasilianische “Cine Nôvo”. Auch in Mexiko findet der Film späte Anerkennung und wird im Jahr 2003 in den Kanon des UNESCO- Weltkulturerbes aufgenommen.
LOS OLVIDADOS MEX 1950, 77’, DF (ab 16) Regie: Luis Buñuel, mit Alfonso Mejia, Roberto Cobo, Stella Inda, Miguel Inclan u.a.
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