Am gestrigen Donnerstag startete in Passau das zweite Iberoamerikanische Filmfestival ¡muestra!. Bis Sonntag sind dort vier lateinamerikanische Filme zu sehen: PLAY (Alicia Scherson, Chile 2005), QUASE DOIS IRMÃOS (Lúcia Murat, Brasilien 2004), EL VOILÍN (Francisco Vargas, Mexiko 2005) und JOÃOS (Sérgio Borges, João Flores, Brasilien 2003). Der Länderschwerpunkt liegt dieses Jahr beim Spanischen Film.
Das Festival berucht auf einer Initiative des CineForum - ein Zusammenschluss von kinobegeisterten Studenten und Absolventen der romanistischen Kulturwissenschaft, die sich im Laufe ihres Studiums in Passau auf vielfältige Weise mit dem filmischen Schaffen der lateinamerikanischen sowie der iberischen Länder befasst und auseinandergesetzt haben.
Mehr Informationen bezüglich des Programms - natürlich auch hinsichtlich der spanischen Filme - können auf der Homepage von cineforume.V. eingesehen werden.
PLAY
Dies ist die Geschichte zweier Wege, die sich kreuzen:
Ein Sommertag, Tristan verliert seine Aktentasche und die Liebe. Am nächsten Tag fängt für Cristina ein Abenteuer an.
Tristan und Cristina laufen durchs heiße und verschmutzt stickige Santiago de Chile. Tristan trifft auf etwas nie Gehabtes und Cristina wird stille Zeugin seines Niedergangs. Play ist ein Stadtmärchen, ein kleines Lied über einen Mann, der sucht, und eine Frau, die findet.
QUASE DOIS IRMÃOS
Als Kinder lernen sich Miguel und Jorge über die Musik kennen. Während der Zeit der brasilianischen Militärdiktaturen treffen sie sich im berüchtigten Knast „Ilha Grande“ wieder: Der Bürgersohn Miguel als politischer Gefangener, der Slumjunge Jorge als erfolgreicher Drogendealer. Und die wechselseitige Verachtung zwischen den „Politischen“ und den „Kriminellen“ spiegelt nicht nur die Spaltung der brasilianischen Gesellschaft wider, sondern dringt auch in die Freundschaft der beiden ein und lebt in ihren Kindern weiter.
Die Geschichte der beiden Jugendfreunde Miguel und Jorge, deren Wege sich immer wieder kreuzen, reflektiert 50 Jahre Gewalt, Rassenkrieg und Klassenkampf. Dabei könnten die beiden Brüder sein wie in Kindertagen.
EL VIOLÍN
Don Plutarco, sein Sohn Genaro und sein Enkel Lucio führen ein Doppelleben: Als Musiker und Bauern unterstützen sie die Guerillabewegung, die sich gegen die unterdrückende Regierung richtet. Als das Militär ihr Dorf einnimmt, flüchten sich die drei in die Berge. Während die Guerilla einen Gegenangriff plant, entwirft der alte Plutarco einen eigenen Plan. Als harmloser Geigenspieler kehrt er in sein besetztes Dorf zurück, um die in den Feldern versteckte Munition zu bergen. Doch seine Musik gefällt dem führenden General, so dass Plutarco täglich wiederkommen muss.Plutarco besitzt keine Munition, aber dafür die Musik, welche der General, der die Revolution unterdrücken möchte, wiederum liebt. Waffen und Musik verhalten sich wie in einem Katz- und Mausspiel, welches letztendlich in einem schmerzhaften Verrat endet.
JOÃOS
João Paulo, João Pedro, João Carlos, João Pessoa, São João – João ist einer der Namen, die man in Brasilien auf die Straße hinaus rufen kann und es wird sich wahrscheinlich ein großer Teil
der Bevölkerung angesprochen fühlen.
Den Filmemachern von Joãos ist dies ins Auge gefallen und sie haben sich entschlossen, Leute kennenzulernen, die eines gemeinsam haben: den Namen João. So ist das Team durch Brasiliens
Bundesstaat Minas Gerais gereist, um Ähnlichkeiten und Unterschiede vom Leben der Joãos herauszustellen und auf diese Weise ein wenig der Gedanken ihres Volkes deutlich zu machen.
Text: cineforum e.V.
Bild: Mannheim Filmfestival
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