Manayaycuna, ein fiktives Dorf in den peruanischen Anden, ist Schauplatz der Handlung, welche die Geschichte des Mädchens Madeinusa erzählt. Den Handlungsrahmen bildet das alljährliche Osterfest, bei welchem von Karfreitag bis Ostersonntag die "Heilige Zeit" gilt, in der Gott die Menschen nicht sieht und es daher keine Sünden gibt. Die Menschen dürfen dann ohne Reue und Strafe unmoralischen Lastern nachgehen, was nicht nur zu einem rauschenden Fest führt.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht das Mädchen Madeinusa, deren Vater der Bürgermeister des Dorfes ist und die zu Beginn des Films zur schönsten "Jungfrau" von Manayaycuna gekrönt wird. Dadurch spielt sie bei den österlichen Feierlichkeiten eine besondere Rolle, ist jedoch auch mit dem Neid der Schwester konfrontiert, die ebenfalls zur Wahl stand. In den prächtigen Gewändern, die Madeinusa als "Jungfrau" tragen muss, gleicht sie mal einem Engel, mal einer madonnenhaften Puppe.
Die Katastrophe bahnt sich an, als Salvador, ein aus Lima stammender Fotograf, zu Beginn der Feierlichkeiten ins Dorf kommt. Salvador und Madeinusa finden sich sympathisch und planen eine gemeinsame Zukunft.
Die Basler Zeitung schrieb, der Film besteche durch originelle Ideen: „Überzeugende Bilder und eine durchwegs gute Besetzung sorgen dafür, dass die an der Grenze zum Absurden geratene Handlung authentisch wirkt.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete den Film als „[h]alb ethnographisches Dokument, halb absurd verbogenes Revolutionsdrama“. Er überrage „durch Bildkraft und Idee das gegenwärtige südamerikanische Kino um Haupteslänge“.
Beim Festival Internacional de Cine de Mar del Plata im Jahr 2006 gewann der Film den Roberto Tato Miller Award als „bester lateinamerikanischer Film“. Den FIPRESCI-Preis erhielt er beim Tiger Awards Festival Rotterdam. Als „Besten Debütantinnenfilm“ kürte man Madeinusa beim Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln 2006. Mit dem Preis der Hamburger Filmkritik wurde der Film beim 14. Hamburger Filmfest ausgezeichnet.
Der Film war die peruanische Einsendung auf eine Nominierung als „Bester fremdsprachiger Film“ bei der Oscarverleihung 2007, schaffte es aber nicht in die Shortlist.
MADEINUSA ist das Erstlingswerk der mittlerweile sehr erfolgreichen peruanischen Filmemacherin Claudia Llosa, der Nichte des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa sowie des Filmregisseurs und Produzenten Luis Llosa.
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