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Invasion in Kassel
Die Redaktion von kinolatino.de hat gestern einen kleinen Ausflug nach Kassel gemacht, um das Kunstereignis des Jahres, die DOCUMENTA, zu begutachten. Trotz des herbstlich-trüben Wetters hat sich die Reise nach Hessen gelohnt... Wie schon bei der letzten Ausgabe der wichtigsten Schau moderner Kunst sind bewegte Bilder in der Form von Videoinstallationen zentraler Baustein des Gesamtkunstwerks DOCUMENTA. Es gibt aber auch ein begleitendes Filmprogramm, wobei die Filme, wenn sie gezeigt werden, sich selbst in ein Kunstwerk der Ausstellung verwandeln, sie werden zum räumlich und zeitlich bestimmten Akt der Anschauung und des Austauschs mit der Welt. Thematisch kennt die Filmauswahl keine Grenzen: allen Gattungen und Genres, high- und low culture, dem populären Spielfilm, dem Avangarde- und Dokumentarfilm, auch dem Autorenfilm -natürlich- wird Platz eingeräumt. Ein wunderschöner Satz des französischen Philosophen und Medientheoretikers Gilles Deleuze steht dem Programm leitmotivisch vor: "Es ist zweifelhaft, ob das Kino hierzu ausreicht; doch wenn die Welt zu einem schlechten Film geworden ist, an den wir nicht mehr glauben, kann dann nicht ein wahres Kino dazu beitragen, uns Gründe dafür zu liefern, an die Welt und die ohnmächtig gewordenen Körper zu glauben?"
Im Programm steht auch ein selten zu sehender Film: INVASIÓN, der Kino-Entwurf zum labyrinthisch-literarischen Universum von Jorge Luis Borges. Das Drehbuch schrieben der große argentinische Literaten und sein kongenialer Weggefährte Adolfo Bioy Casares selbst, der Film wurde in den politisch unruhigen Zeiten Ende der 60er Jahre gedreht. Regisseur Hugo Santiago nimmt die bürgerkriegsartigen Zustände in Argentinien Anfang der 70er vorweg, INVASIÓN ist quasi eine Vorahnung auf die "lange Nacht Argentiniens", die Militärjunta General Videlas und dessen Nachfolger: Man hört Stiefschritte und Schüsse in den Straßen hallen, ein Angriff auf die Stadt (sie heißt hier Aquilea, ist aber unverkennbar Buenos Aires) steht bevor; Untergrundkämpfer bereiten sich auf ihren Tod vor, denn der Feind, den sie bekämpfen wollen, ist übermächtig; der Kampf beginnt, aber die Schlacht ist endlos. Angst, Mut, Entschlossenheit sind allgegenwärtig. Der Film erzählt elliptisch die Geschichte einer umgekehrten Ilias (so Bioy Casares). INVASIÓN, das sind wunderbare Bilder, eine mystisch-borgesianische Atmosphäre, ein einzigartiges Zeitdokument. Der Film war zu seiner Entstehungszeit, trotz seiner Qualität, grandios gescheitert. Obwohl nur von wenigen Menschen gesehen, sahen die Kulturbarbaren unter den argentinischen Militärs INVASIÓN als eine Bedrohung an. Die meisten Negative des Films wurden in einer Operation 1978 vernichtet. Lange Zeit glaubte man, von dem Film seien letztlich nur schlechte VHS Kopie erhalten geblieben. Glücklicherweise war dem nicht so.
Text: sp, Documenta Kassel Bild: Página 12
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