¡Hola a todas y todos!

En el proceso de mejora de nuestro sitio web, tomamos una decisión importante para que kinolatino.de se volviera más estructurado, más rápido y menos complicado: a partir de ahora las noticias sobre el cine latinoamericano se escribirán exclusivamente en alemán.

Obviamente, eso no quiere decir que la comunicación en español se termine ahí. Seguimos con la mirada internacional. Por favor: escriban, pregunten, y ponganse en contacto con nosotros, también en castellano, o, ya que estamos, en portugués e inglés.

Saludos cordiales de la redacción.

 

 

Kinolatino.de tiene ahora también cuenta de Facebook ("kinolatino.de") y de Twitter ("@kinolatinoDe")

 


Ibero-amerikanisches Filmfestival Hamburg

Die Geschichte des  "Abaton"-Kinos in Hamburg geht bis in die 70er Jahre zurück. Es gilt als erstes Programmkino inDeutschland; das Programmkino ist in der deutschen Kinolandschaft im Wesentlichen der Abspielort für lateinamerikanische Filme. Am 12. Juni beginnt an  diesem fast schon geschichtsträchtigen Ort das 3. Iberoamerikanische Filmfestival. In Kooperation mit der Ibero-amerikanischen Konsulargruppe werden bis Ende Juli zwölf Filme aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Mexiko und Spanien gezeigt. Die Filme laufen auf dem Filmfest -in Originalsprache mit Untertiteln-jeweils als Preview, denn sie werden bis auf wenige Ausnahmen im Sommerbzw. Herbst dieses Jahres ins Kino kommen.

Am 17.6. zeigt das "Abaton"  PEQUEÑOS MILAGROS - KLEINE WUNDER von Eliseo Subiela. Sämtliche Filme des argentinischen Regisseurs kann man getrost als außergewöhnlich bezeichnen. Sie sind je nach Sichtweise sphärisch-abgehoben,  märchenhaft oder einfach hoffnungslos kitischig. Seine Figuren sind jenseitige, übernatürliche  Wesen - oder behaupten es zumindest.  Subielas Erzählweise  läßt alle Deutungen offen. In seinem ersten Spielfilm HOMBRE MIRANDO AL SUDESTE (1986) behauptet der Protagonist, ein Patient einer psychiatrischen Anstalt, von einem anderen Planeten zu kommen. In NO TE MUERAS SIN DECIRME A DONDE VAS (1995) begegnen sich Lebende und Untote in der Grauzone zwischen den Welten, zwischen tristem Alltag und kleinen Fluchten in die Fantasie. Auch Rosalie, die Protagonistin von PEQUEÑOS MILAGROS, scheint nicht von dieser Welt zu kommen. Sie ist eine Träumerin und glaubt an jenseitige Kräfte. Als sie arbeitslos wird, möchte sie als gute Fee kleine Wunder bewirken. Tatsächlichhat sie einen gewissen magischen Einfluss auf ihre Umgebung. Sie siehthinter dem harten Alltag, was andere nicht sehen – und handeltentsprechend. So gesehen ist Rosalie eine übersinnliche Amélie Poulain.

LA TIGRA (der ebenfalls am 17.6. gezeigt wird), ein ecuadorianischer Film von Camilo Luzuriaga, erzählt von drei Schwestern, die mit ihren Eltern in einem kleinen, ländlichen Ort in Ecuador leben. Eines Tages sagt ihnen ein wandernder Heiliger voraus, dass sie alles verlieren werden, es sei denn, die kleinste Schwester bleibt Jungfrau...

Drei Tage später, am 20.6. geht das Filmfest  mit O CÉU DE SUELY weiter, einer brasilianisch-portugiesisch-deutschen Koproduktion, die offiziell im Herbst in deutschen Kinos anlaufen wird. Zum Inhalt: Mit ihrem Kind kehrt  Hermilia aus Sao Paulo in ihren ärmlichenGeburtsort zurück und schlägt sich mit diversen Jobs durch. Als ihrEhemann nicht nachkommt, organisiert sie mit Hilfe einer befreundetenProstituierten eine Verlosung, deren Hauptgewinn sie selber ist.

ENTRE MARX Y UNA MUJER DESNUDA (24.6.) von Camilo Luzuriaga (Ecuador, 1996) ist in den 60er Jahren angesiedelt. Auch Quito bleibt von den weltweiten Studentenbewegungen nicht unbeeinträchtigt. Der Film erzählt von einer Gruppe politisierter Jugendlicher in der ecuadorianischen Hauptstadt.

EL ENTUSIASMO ist eine chilenisch-französisch-spanische Koproduktion aus dem Jahr 1998 mit dem Almodóvar- Star Carmen Maura in der Hauptrolle. Der Titel bezieht sich auf den Enthusiasmus der jungen Chilenen in der Zeit nach der Pinochet-Ära, einer Wendezeit, die das Land liberalisierte und modernisierte, in der zudem der Grundstein dafür gelegt wurde, dass Chile heute eines der prosperierendsten Länder Lateinamerikas ist. Allerdings - so konnte man  es noch einmal im  vergangenen Dezember in den Tagen nach dem Tode des Caudillos Pinochet beobachten- hat die Zeit der Diktatur ihre deutlichen Spuren im Land hinterlassen.

Am 1.7. wird erstmals nach langer Zeit wieder ein moderner Klassiker des argentinischen Kinos im Kino gezeigt: TANGOS - EL EXILIO DE GARDEL vom Altmeister Fernando Solanas. TANGOS und SUR - der andere große Film Solanas' aus den 80er Jahren - bilden eine Einheit. Sie beschäftigen sich mit der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien und arbeiten dieses traurige Thema aus zwei Perspektiven auf. Beide Filme sind Tanguédias. Die Tanguédia ist sozusagen eine Genrevermischung und -neuschöpfung, sie verbindet Elemente des Tangofilms mit der Komödie und der Tragödie. Der Protagonist von SUR hat die "lange Nacht Argentiniens" - die sieben Jahre der Militärdiktatur -  im Gefängnis - fern aller Geschehnisse- im kalten, unwirtlichen Süden des Landes verbracht und wird nach seiner Freilassung mit den Gespenstern seiner und der Vergangenheit des ganzen Landes  konfrontiert. TANGOS - EL EXILIO DE GARDEL handelt vom Leben argentinischer Exilanten zuAnfang der achtziger Jahre in Paris. Die französische Metropole stellte in den siebziger und achtziger Jahrendie „Welthauptstadt“ lateinamerikanischer Exilanten dar, in derSolanas auch selbst von 1976 bis 1984 lebte und seit 1980 seinenTangofilm vorbereitete.Zum Inhalt: Die Argentinierin María ist zwanzig Jahre alt und lebt bereitsseit einiger Zeit mit ihrer Mutter Mariana, einer in ihrer Heimatberühmten Schauspielerin und Tänzerin, in Frankreich. Mit einerGruppe von Freunden, Komödianten und Musikern erzählt siedie Geschichte der Entwurzelung und den Nöten der Erwachsenen,die sie umgeben. Unter den Erwachsenen hat sich um den Musiker JuanDos und Mariana eine Gruppe gebildet, die an der Vollendung einerMusik- und Tanzshow arbeiten. Deren Texte werden in Buenos Aires vomim „inneren Exil“ lebenden Juan Uno geschrieben, sie treffen abernur bruchstückhaft in Europa ein. Trotz aller Elemente des Surrealismus und barocker Bildsprache, trotz seiner burlesken Züge schafft es TANGOS  den permanenten Zustand der Angst und der Nostalgie der Exilanten realistisch darzustellen. Das Exil wird als eine Sphäre der Zwischenzustände, der inneren„Zerrissenheit“ und der Gespaltenheiten beschrieben. Besondersschwierig ist die Situation für die Kinder der Exilanten (wieMaría), die zwischen zwei Kulturen aufwachsen und nicht mehrwissen, wohin sie gehören.

SolanasFilm ist eine Metapher für die politische Tragödie und dieenge Verbundenheit der Exilanten mit der Kultur des argentinischenVolkes, deren Symbol der Tango ist. Solanas greift das traditionelle Genre des Tangofilms auf und erneuert es zugleich. Die ästhetischen Tangoszenen werden von der wunderbaren Musik Astor Piazollas unterlegt und kommentiert zu der der Regisseur selbst die Texte geschrieben hat. Am Ende steht ein Lied, das gleichzeitig Ausdruck einer Hoffnung als auch Liebeserklärung ist: Vuelvo al Sur/como se vuelve siempre al amor/vuelvo a vos/con mi deseo, con mi temor/Llevo el Sur/como un destino del corazón/te quiero Sur...

 

Text: sp
Bild: Trigon-Film

 

 

 

 

 


[Zurück]

  gefördert von:
klfslogo_sw_mit_schrift