HIROSHIMA heißt der neue Film des uruguayischen Regisseurs Pablo Stoll.
HIROSHIMA ist der dritte Film Pablo Stolls, der erste Film nach dem tragischen Tod seines Co-Autors und Co-Regisseurs Juan Pablo Rebella. Protagonist ist Juan (gespielt vom Bruder des Regisseurs). Die Kamera folgt ihm durch seinen Alltag. Juan kommt von der Arbeit aus einer Bäckerei zurück, legt sich schlafen, steht auf und lässt sich durch den Alltag treiben bis er abends als Sänger einer Band auftritt. Er ist dabei so passiv wie viele Charaktere aus den Filmen Stolls. Juan redet nicht viel, wenn ja, werden die Dialoge durch Zwischentitel wie im klassischen Stummfilm ersetzt. Doch der Film ist kein richtiger "silent movie" - es gibt diegetische Geräusche, zu hören ist auch die Musik, die sich Juan über seinen Discman anhört und die seine Verbindung zur Welt ist. Es ist ein Stummfilmmusical.
Dass Juan früher einmal seine Gefühle verbal kommuniziert hat, zeigen die alten Super-8-Familienfilme, die er zu Hause projiziert, später aber auf dem Flohmarkt verkauft. Trotz des eigentlich tragischen Ausgangsszenarios hat HIROSHIMA durchaus komische Elemente - ein anderes Merkmale der Filme Pablo Stolls.
Die argentinische Tageszeitung LA NACIÓN schrieb 2001 über 25 WATTS : "es un film ejemplar. Porque demuestra que no hacen falta presupuestos holgados ni abundancia de recursos técnicos cuando hay imaginación." Die gleiche Aussage ist auch auf HIROSHIMA anwendbar, der durch einige wunderbare Choreographien besticht.
HIROSHIMA läuft am Donnerstag, den 29. Oktober 2009 auf der KunstFilmBiennale in Köln.
Kinolatino.de interviewte den Regisseur Pablo Stoll. Informationen gibt es hier .
sp + La nación
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