Das Berliner Kino "Arsenal" ehrt den aus Brasilien stammenden Filmemacher Joaquim Pedro de Andrade mit einer Retrospektive. Darunter ist auch ein Film über das Fußballergenie Garrincha.Garrincha (1933 - 1983) - heute weitgehend vergessen - war einer der Stars der Brasilianischen Weltmeister von 1958 und 1962. Wie groß sein Können war, wie bedeutend sein Platz in der Fußballhistorie ist, lassen uns die Worte des Schriftstellers Victor Rodrigues erahnen: "Ohne Garrinchas dynamischen, akrobatischen, dionysischen Fußball hatten wir das Lachen verlernt. In dieser Zeit lebten wir verwaist und verlassen. Wir waren 80 Millionen Waisen. (...) Aber als er 1972 noch einmal in der Kurve des Maracana ein einsames "Olé" anstimmte, einsam und vollkommen wie ein Schwanengesang, da klatschte sogar die Inflation Beifall. Und wir Brasilianer fühlten uns allmächtig."
GARRINCHA, ALEGRIA DO POVO war Andrades erster langer Dokumentarfilm (1963) Neben dem Porträt Garrinchas zeigt der Film die Bedeutung des Fußballs in der brasilianischen Kultur und ein großartiges Panorama von Gesichtern von Fußballfans, in denen sich während eines Spiels die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen spiegelt: von atemloser Anspannung zu ausgelassener Freude und purem Entsetzen.
20 Jahre nach Andrades Dokumentation starb Manoel Francisco dos Santos, genannt Garrincha, in völliger Armut an einer Alkoholvergiftung. Auf seinem Grabstein steht «Hier ruht in Frieden einer, der das Volk glücklich gemacht hat»
GARRINCHA, ALEGRIA DO POVO wird am 8.6. und am 14.6. im Berliner Arsenalkino gezeigt.
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