Vom 22. bis zum 30. Juni findet die 25. Ausgabe des Filmfestes München statt. Auf Deutschlands größtem und bedeutendsten Sommer-Filmfestival werden über 200 Spiel- und Dokumentarfilme aus 40 Ländern in deutscher Erstaufführung gezeigt.
Neben neuen Werken renommierter us-amerikanischer (Abel Ferrara) und europäischer Filmemacher (u.a. Werner Herzog), wird auch Neues von "Altmeistern" des lateinamerikanischen Kinos präsentiert: Darunter auch THE ROAD TO SAN DIEGO von Carlos Sorin. Die "Lateinamerika"-Reihe zollt aber auch einer neuen Generation von Regisseuren Tribut, die direkt aus den zahlreichen Filmschulen des Kontinents kommen und und dabei sind das dortige Kino zu innovieren. Die Besucher des Festivals werden auf eine filmische Reise quer durch den Kontinent mitgenommen. In THE TRIAL (Judith Vélez, Peru) kann man eine junge Frau auf ihrem beschwerlichen Weg quer durch die Anden begleiten. NACIDO Y CRIADO (Pablo Trapero, Argentinien) führt in die Weiten Patagoniens, wo ein Mann, der Frau und sein Kind verloren hat, Vergessen und sich selbst sucht. In COCALERO (Alejandro Landes, Argentinien/Bolivien) geht die Reise wieder in die Anden, diesmal nach Bolivien. Von dort aus macht sich ein Indio auf den Weg, der sich in der Hauptstadt als Präsidentschaftskandidat präsentieren will. "Wegzukommen ist uns heiligAnzukommen ist egal" heißt es in einem Lied der Musikgruppe "Element of Crime". Diese Zeile ist auch eine Art Motto vieler lateinamerikanischer Filme. Oft handelt es sich dabei um Road Movies, über Menschen in Bewegung, für die nicht das Ziel, sondern der Aufbruch, die Suche wichtig ist. Apropos Anden: Das Festival zeigt einige Filme, die im peruanischen Hochland entstanden sind, Werke von Indios, die für Indios gemacht worden sind. Dank einer Initiative des Goethe-Institutes in Lima ergab sich die Möglichkeit, diese Filme vor einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, die uns einen authentischen Einblick in die indigene Kultur bieten. Henry Vallejo, einer dieser Regisseure wird die Werke präsentieren.
Die anderen Filme der Reihe führen wieder zurück in die Stadt. ORCHESTA TIPICA (Nicolas Entel, Argentinien) porträtiert "Fernandez Fierro" eine "Tangoband", die definitiv keinem Klischee entspricht. Die Musiker erinnern optisch an die "Ramones", ihre Show an Punk-Konzerte, die Musik ist aber am klassischen Tango orientiert. MARIPOSA NEGRA ist ein Polit-Thriller von Perus Regie-Altmeister Francesco Lombardi. BAPTISM OF BLOOD (Helvecio Ratton, Brasilien) und IN SEARCH OF THE PROMISED LAND(Alexandre Rampazzo, Brasilien) thematisieren authentische Fälle: Verbrechen und Machtmissbrauch aus der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur. Wie kinolatino.de bereits schon vor einigen Tagen berichtete, präsentiert auch die argentinische Nachwuchsregisseurin Lucía Puenzo ihren in Cannes preisgekrönten Film XXY persönlich in München. Last but not least verspricht SODOM CARNIVAL ein Highlight der Cine-Latino-Reihe zu werden, der neue (insgesamt 54. Film) von Buñuel-Schüler Arturo Ripstein mit Almodóvar-Schauspielerin María Barranco in der Hauptrolle. Ort der Handlung ist ein Bordell. Diese Konstellation klingt höchst vielversprechend...
Weitere Informationen gibt es auf der Festivalseite
Text: sp, Filmfest München
Bild: Filmfest München
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