Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio war am 13. März 2013 zum Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. gewählt worden, der aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Als Papst Franziskus erfreut er sich unglaublich großer Beliebtheit und ist auch vielen Kirchenkritikern sympathisch. Daher ist es kaum verwunderlich, dass das Leben des Papstes jetzt schon verfilmt wird.
Das Kirchenoberhaupt ist Protagonist vieler Filme (seit Vittorio Calcina 1896 mit seinem Kurzfilm SUA SANTITÀ PAPA LEONE XIII der Weltöffentlichkeit erstmals einen Papst in Bewegtbildern präsentierte). Der erst so kurze Zeit amtierende aktuelle Papst wird Protagonist gleich mehrerer Werke.
Liliana Cavani dreht derzeit LA LISTA DE BERGOGLIO über die Rolle des Papstes in der letzten Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983). CALL ME FRANCISCO wird ab Oktober 2014 in Argentinien, Italien und in Deutschland von Daniele Luchetti gedreht. Nicola de Angelis möchte sich in einem Filmprojekt, das noch keinen Arbeitstitel hat, mit dem theologischen Werk Bergoglios befassen. Gleichzeitig entsteht der Dokumentarfilm FRANCISCO DE BUENOS AIRES und auch Paolo Sorrentino, der italienische OSCAR-Gewinner, dreht derzeit eine Miniserie in 8 Episoden über einen fiktiven Papst (THE YOUNG POPE), der natürlich mit dem amtierenden verglichen werden wird.
Bei den wenigen Informationen, die über diese verschiedenen (zumeist in Argentinien gedrehten) Filme über Franziskus zirkulieren, wird aber schon deutlich: kritische Stimmen haben in ihnen keinen Platz.
Unmittelbar nach seiner Wahl warfen der argentinische Journalist Horacio Verbitsky und Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel dem Kirchenoberhaupt vor, während der Militärdiktatur nicht genügend die Menschenrechte verteidigt zu haben. Ihre Kritik wurde aber rasch von der allgemeinen Papstbegeisterung übertönt.
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