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EL VIENTO

Die Handlung setzt in der kargen Landschaft Patagoniens ein. Sie beginnt mit einem doppelten Abschied: Ein alter Mann wohnt einem Begräbnis bei - beerdigt  wird seine einzige Tochter, wie wir später erfahren. Dann verschließt er sein Haus, gibt den Hund beim Nachbarn ab und stellt sich mit einem Koffer an den Straßenrand. In diesem Koffer trägt er einen Revolver mit sich. Obwohl bis zu diesem Zeitpunkt im Film noch kein Wort gesprochen wurde, weiss der Zuschauer schon, dass es sich um eine besondere Reise handelt, zu der Frank Osorio aufbricht. Seine Reise führt ihn aus dem kleinen Dorf Piedra Clavada nach Buenos Aires -  für ihn eine andere Welt. Dort erwartet ihn die traurige Aufgabe, seiner vaterlos aufgewachsenen Enkelin Alina, zu der er lange Jahre keinen Kontakt hatte, den Tod ihrer Mutter mitzuteilen.

So komödiantisch die Momente sind, wenn "Landei" Frank, der noch nie in der großen Stadt gewesen ist, sich in der Metropole Buenos Aires zurechtfinden muss, so melancholisch sind die, die Frank mit Alina verbringt.  Der alte Mann versucht wieder die alte innige, herzliche Beziehung zu seiner Enkelin aufzubauen, die Alina in ihrer Kindheit mit ihm verbunden hat. Doch Alina hat sich in den vergangenen Jahren vollkommen von ihrem Großvater entfremdet. Seine Anwesenheit in ihrer Wohnung ist ihr fast schon aufdringlich. Und sie ist wütend: Nach dem Tod ihrer Mutter ist Frank der einzige, der weiss, wer ihr Vater ist. Sie verzeiht ihm nicht, dass sie selbst in die Wahrheit über ihre Herkunft nicht eingeweiht wurde, denn dieses Nicht- wissen  macht sie verantwortlich für ihre Unzufriedenheit mit ihrer Gegenwart. Andererseits hat sie sich aber in den vergangenen Jahren ihr eigenes, neues Leben mühsam aufgebaut. Durch diese Konfrontation mit der für sie abgeschlossenen Vergangenheit, befürchtet sie, könnte das fragile Konstrukt  zusammenbrechen. Darum schottet Alina sich Frank gegenüber durch eine Mauer von Misstrauen, Trauer und Verzweifelung ab. Der Weg der Wiederannäherung ist lang und  mühsam und vollzieht sich durch kleine, stille Gesten und durch eine schmerzhafte Aufarbeitung dessen was vor vielen Jahren in dem kleinen Ort namens Piedra Clavada vorgefallen ist. In sieben Tagen und sieben Nächten offenbart Frank Alina allmählich kleine Geheimnisse und enthüllt einige Mysterien der familiären Beziehung. Am Ende des Films schließt sich wieder der Kreis. Frank ist wieder in seine Heimat, in seine Welt zurückgekehrt; Tage, Wochen, Monate vergehen. Überraschend steht Alina vor seiner Tür. Ohne viele Worte wird deutlich, dass ein Abschied auch ein Neuanfang sein kann. 

 

ELVIENTO von Eduardo Mignogna ist ein Film in lakonisch-poetischem Stil, der so viele aktuelle argentinische Produktionen prägt; ein wunderbares Drama über Identität, Schuld, Gerechtigkeit, Liebe und den Schmerz über den Verlust. Getragen wird der Film von  dem hervorragenden Schauspielerensemble - zuallererst von Federico Luppi. Er spielt mehr als überzeugend Frank Osorio, der jahrzehntelang eine schwere seelische Last mit sichtrug, von der er sich spät, aber nicht zu spät zu befreien versucht. Der Regisseur nannte EL VIENTO die Quintessenz seines filmischen Schaffens. Ein Film an dessen Buch er sein ganzes Leben geschrieben habe: 64 Jahre lang. Es sollte nicht nur sein schwierigster, sondern auch sein letzter Film werden. Mignogna starb am 6. Oktober 2006 an Krebs. 


ELVIENTO ist beim "Arsenal Filmverleih" als DVD im spanischen Originaltonmit deutschen Untertiteln erschienen. Neben dem schönen Film bietet die DVD als Extras noch (interessante) Aussagen des Regisseurs  über die Dreharbeiten, über die Schauspieler und den Film selber. Ebenso gibt es kurze aber nichtssagende Einblicke in die Dreharbeiten in Patagonien.


Bild: Arsenal Filmverleih 


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