Lucía Puenzo , die junge Regisseurin aus Argentinien, hatte mit ihremRegiedebüt XXY einen der Überraschungserfolge des lateinamerikanischenKinojahres 2008. Auf der "Berlinale" 2009 stellte sie ihren neuen Film,EL NIÑO PEZ, vor.
Die 20-jährige Lala, Tochter eines bekannten Richters aus BuenosAires, hat eine heimliche Beziehung mit der gleichaltigen Haushälterinihrer Eltern. Die aus Paraguay stammende Guayi und Lala sind gemeinsamaufgewachsen und unzertrennlich. Sie träumen von einer gemeinsamenZukunft in Guayis Heimat, in einem Haus am See. Ihre Fluchtplänebekommen eine neue Dynamik, als Lalas Vater ermordet wird. In demMoment an dem die beiden sich am meisten zu brauchen scheinen, gehtGuayi auf Distanz. Zu sehr wird sie von ihrem eigenen dunklen Geheimnisbelastet.
Lucía Puenzo, die auch als Schriftstellerinarbeitet, verfilmte mit EL NIÑO PEZ ihr eigenes Buch. ELNIÑO PEZ ist als Film O.K., er enttäuscht aber dennoch, nach den großenErwartungen, die man nach XXY hegte. Die Romanvorlage ist aus derPerspektive eines Hundes geschrieben, natürlich war eine solchungewöhnliche Erzählweise in dem Film nicht möglich, statt dessen setztPuenzo auf eine experimentelle, eine elliptische und verschachtelteMontage, eine Montage, die die Emotionen der Protagonistinnenwiderspiegelt. EL NIÑO PEZ ist ein verspielter Film,märchenhaft anmutend, besonders an den Stellen, an denen die dem Filmden Titel gebende Legende um das Fischkind, das in einem See inParaguay hausen soll, thematisiert wird. Am Schluss wechselt er vonsehr erotisch angehauchter Liebesgeschichte über Drama auch zumActionfilm. Das ist das Problem: EL NIÑO PEZ ist überladen:thematisch wie auch stilistisch. Es ist alles ein wenig viel, dennochbleibt Lucía Puenzos Film sehenswert. Allein schon wegen der starkenLeistung der Hauptdarstellerinnen: Inés Efron, die auch in XXY zuüberzeugen wusste sowie Mariela Vitale in ihrem Spielfilmdebüt.
Indem Lexikon von kinolatino.de finden sich sowohl filmographische Datenzu EL NIÑO PEZ als auch zu XXY und zu Lucía Puenzo .
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