NachdemDiego Maradona während der diesjährigen WM selbst alsgrößter Fan des argentinischen Teams Schlagzeilen machte,widmet sich ein Film nun auch wieder der quasi-religiösenVerehrung für die “Hand Gottes” in seinem Heimatland. Aufdem Festival von San Sebastiánbegutachteten gestern zunächst Kritiker und Journalisten ELCAMINO DE SAN DIEGO,bevor heute auch erstmals die interessierte ÖffentlichkeitCarlos Sorínsneues Werk zu sehenbekam.
ImMittelpunkt des Roadmovies steht Tatí,ein junger Holzfäller und fanatischer Anhänger von DiegoMaradona aus der subtropischen Provinz Misiones im NordenArgentiniens. Dieser findet eines Tages bei seiner Arbeit im Urwaldeine Wurzel, die seinem Idol Maradona ähnlich sieht. Da derehemalige Fußballspieler sich zu diesem Zeitpunkt mit schwerenHerzproblemen auf der Intensivstation eines Krankenhauses in BuenosAires befindet, entschließt sich Tatí,seinen Teil zur Heilung beizusteuern. Per Anhalter und ohne Geldmacht er sich auf den 1000 Kilometer langen Weg in die Hauptstadt, umdas Fundstück persönlich zu überreichen. Der Filmerzählt in Episoden von den Begegnungen und Anekdoten, die Tatíauf seiner Reise erlebt.
Auchim dritten Film nach HISTORIAS MINIMAS und BOMBON, EL PERRO bleibtFilmemacher Carlos Sorínseiner Linie des “idealisierenden Realismus” treu. Wieder erzählter mit Liebe zum Detail eine einfache Geschichte, wieder erwählter einen alltäglichen Charakter zum Protagonisten, wieder sindseine Schauspieler Laien. Nur der Schauplatz ist diesmal ein anderer:Aus dem kargen Patagonien, in dem die zwei vorherigen Werke spielten,verschlägt es Sorínzumindest für den Anfang des Films in den argentinischen Norden,nahe derbrasilianischen Grenze.
Filmographie
ELCAMINO DE SAN DIEGO (2006)
BOMBON,EL PERRO (2004)
HISTORIASMINIMAS (2002)
LAPELICULA DEL REY (1986)
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