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DVD-Edition kinolatino.de: DAS LETZTE KINO DER WELT - EL VIENTO SE LLEVO LO QUE

Alserster Titel der kinolatino.de-DVD-Edition ist jüngst DAS LETZTE KINODER WELT - EL VIENTO SE LLEVO LO QUE von Alejandro Agresti erschienen.Aus diesem freudigen Anlaß veröffentlichen wir im folgenden eineBesprechung des renommierten Filmkritikers Rainer Gansera (zumKinostart in der Süddeutschen Zeitung und im kinolatino.de-Magazin Nr.1abgedruckt):

 

Kalk und Kuchen


Alejandro Agrestis Filmgedicht vom LETZEN KINO DER WELT

 

Von Rainer Gansera 

 

Ineinen bizarren Kosmos am Ende der Welt führt dieser Film, oder, wie dieschöne Soledad (Vera Fogwill) es so schön formuliert, „am Arsch derWelt“ - am südlichsten Zipfel Patagoniens, in einem abgelegenen Dorf -Radio oder TV gibt es da noch nicht – namens Rio Pico. Das LETZTE KINODER WELT, beim Filmfestival von San Sebastian als „Bester Film“ausgezeichnet, ist ein aufschäumender Mix aus Kino-Fantasie undpolitischer Parabel. In seinen schönsten Momenten zeigt er sich alsanrührende Donquichotterie. Regisseur Alejandro Agresti, 1961 in BuenosAires geboren, portätiert Träumer, Verrückte, komische Käuze, erzähltvon Gestrauchelten, deren Enthusiasmus zwar im Lächerlichen landet,deren Unschuld aber unangetastet bleibt.


RioPico ist aber auch der Nabel der Welt. Potentiell zumindest. Immerhinlebt dort der geniale Theoretiker Antonio (Ulises Dumont), der binnenweniger Wochen die Relativitätstheorie, die Psychoanalyse und denMarxismus erfindet. Pech für ihn, dass diese Entdeckungen 1976 inBuenos Aires keinerlei Neuigkeitswert haben. Besonderes Pech, dassseine sozialrevolutionären Ideen von der gerechten Verteilung derReichtümer Argentiniens im Jahr des Militärputsches alles andere alswillkommen sind. Antonio berichtet bei seiner Rückkehr ins Dorf, wie erin den Folterkellern der Militärdiktatur misshandelt wurde – an dieserStelle erhält die Dorf-Idylle tragische Tiefenschärfe.


ZurDorfbewohner-Galerie zählt auch ein Dichter, der immer nurSubstantiv-Litaneien von sich gibt, „Baum – Himmel – Kalk –Grimassenschneider – Apfelkuchen“, sowie ein Filmkritiker, der von dergroßen Regiekarriere träumt. Weil es keine anderenVergnügungsmöglichkeiten gibt, wird das Kino zum Kulttempel für dieJugend des Dorfes. Obskure französische B-Pictures mit Edgard Wexley(Jean Rochefort) in der Hauptrolle sind die Heiligtümer. Irgendwanntaucht Wexley in Rio Pico auf: ein abgewrackter, versoffener Akteur, ernimmt ein ausgiebiges Bad in der Fan-Menge, überredet den Filmkritiker,endlich „wahres Kino“ zu machen und eine Dokumetation über einen Hirtenzu drehen. Aber Dokumentarfilme will keiner sehen.


Nochin den abstrusesten Wendungen der Story wird erkennbar, dass Agrestihier autobiografische Erfahrungen mitteilt und lustvoll ins Groteskestilisiert. Rio Pico ist seine Utopie, sein Refugium für allesVerunglückte oder Gestrandete. Die junge Taxifahrerin Soledad landetdort nach einem Unfall, findet Unterschlupf bei der zauberhaften Maria(Angela Molina). Und die Filme, die ein Mopedkurier anliefert, sind nurnoch Fragmente ihrer selbst, wenn sie nach Tausenden von Vorführungenim letzten Kino der Welt gezeigt werden. Aber das Publikum liebt genaudas – dass die Filmstreifen zigmal geklebt, dabei vertauscht undverdreht wurden. Die Begeisterung ist am größten, wenn die Szenenrückwärts laufen oder auf dem Kopf turnen und die Story nur noch ausEllipsen besteht. Die lineare Erzähllogik ist abgeschafft, dieSchwerkraft auch. Kinovergnügen pur. Und Agresti entfaltet eine schöneHommage an den Surrealismus der Gefühle – die Jugend des Dorfes istnicht mehr fähig, logische Satzfolgen auszusprechen, hat sich aber einebesondere Sensibilität für Leidenschaften und dramatische Valeursangeeignet.


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