"Ich habe das Drehbuch in nur sieben Tagen geschrieben, jedoch 35 Jahre darüber nachgedacht", so der Regisseur Gerardo Naranjo über seinen neuen Film DRAMA/MEX. Dieser feierte verganene Woche in Mexiko Premiere, mit 40 Kopien allein in der Hauptstadt. Es freut Naranjo besonders, dass DRAMA/MEX als die erste postmoderne mexikansiche Produktion angesehen werden kann - eine bittersüße Geschichte dreier Individuen, die in einer Nacht im zeitgenössischen Acapulco aufeinandertreffen.
DRAMA/MEX wurde mit äußerst geringer Ausstattung realisiet. Gerade mal 4 Autos und 15 Personen waren am Dreh beteiligt. Der Schauplatz Acapulco - einst der luxiuriöser Hafen, jetzt eine im Verfall befindliche Stadt - bietet dabei einen gelungenen Hintergrund für die Geschichte der drei Hauptcharaktere: ein selbstmordgefährdeter alter Mann, eine 15jährige Ausreißerin und ein junges Pärchen, welches gerade in die Bedrängnis einer Beziehungskrise geraten ist. Diese Nacht wird deren Leben und gleichwohl die Sichtweise der Zuschauer verändern.
Im Interview erwänte Naranjo, er sei davon überzeugt, die Jugendlichen in Mexiko hätten keine Identität. "Die mexikanische Jugend glaubt nicht, dass ihre Geschichten würdig für die Leinwand seien. Was ich also versuche, ist den Jugendlichen ihre Würde zuzusprechen und gleichzeitig die Zeitgeschichte zu erforschen: wie sind wir und was geschah mit uns? Diese Art von Kino gibt es nicht in Mexiko, vielmehr basiert mexikanisches Kino auf dem Künstlichen und Spektakulären."
Text: es und La Nación
Bild: lff.org.uk
[Zurück]