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Der Mann, den sie "Ché" nannten

Am Ende seines Lebens befand  sich Ernesto Guevara auf der Verliererstraße. Sein naiv-idealistischer Versuch, mit einem Häuflein kampferprobter Genossen die Revoultion nach Bolivien und dann in alle Welt zu tragen, endete in einem Debakel. Die Gewehrkugeln des Erschießungskommandos, das ihn am 8.Oktober 1967 tötete, machten aus dem gescheiterten Romantiker den  Märtyrer "San Ernesto" -  oder einfach nur "Ché". Aber das war nur der Anfang. Heute ist Ernesto  Guevara linke Ikone und Pop-Star zugleich. Die Inszenierung seiner Gefangennahme und seines Todes trugen erheblich dazu bei. Die zahlreichen Makel, die seine Biographie aufzuweisen hat, sind heute von der Macht des Mythos "Ché". überdeckt. Was bleibt: er sah gut aus, er kämpfte für das Gute, er war mutig und wurde ermordet - das reicht ja, der Rest ist Projektionsfläche für Sehnsüchte, Träume, Ideale und vage Utopien jeglicher Art. 

Vier Jahrzehnte nach seinem Tod werben selbst Wodka-Marken, Auto-Verleiher und Brauereien mit dem Konterfei des "Commandante".Es ist also keine Überraschung, dass der Mythos auch medial ausgeschlachtet werden soll. Natürlich, seine Helden-Biographie könnten sich sonst findige Hollywood-Drehbuchautoren ausgedacht haben. Omar Sharif hat ihn schon gespielt, genauso wie Antonio Banderas und  Gael García Bernal. Jetzt verkörpert auch Benicio del Toro "Ché" Guevara in gleich zwei Filmen von Steven Soderbergh. Aber bevor 2008 die Großproduktionen GUERILLERO und THE ARGENTINE über Leben, Wirken und Tod des Kuba-Revolutionärs  die Multiplexkinos füllen werden, entsteht derzeit in  Argentinien ein bewußt kleines und intimes Porträt über die Person, die einmal Ernesto Guevara de la Serna war und heute Ché-Guevara-Superstar ist. Regisseur dieser Dokumentation ist sein Landsmann Tristán Bauer. Anfang der 90er Jahre drehte Bauer ein eindringliches und eindrucksvolles Porträt über die wirtschaftliche, politische und soziale Krise, in der sich Argentinien zu dieser Zeit befand und half  dem Land sich zumindest künstlerisch aus dem Jammertal zu befreien (1990/91 hatten Produktions- und Zuschauerzahlen für heimische Filme ihren absoluten Tiefpunkt erreicht).  DESPUES DE LA TORMENTA gewann  Preise bei den Filmfestivals in San Sebastián und Huelva und begründete Bauers Ruf als einer der wichtigsten und besten Regisseure seiner Generation. Seitdem arbeitet der Gründer der Filmbewegung "Cine Testemonio" einen nach dem anderen die nationalen Mythen Argentiniens ab. Er begann mit Dokumentarfilmen über den Schriftsteller Julio Cortázar (BLOW UP) und über "Argentiniens Schutzheilige der Armen"  Evita Perón. 1999 wählte er eine Mischform aus Spiel- und Dokumentarfilm für sein Porträt des Schriftstellers Jorge Luis Borges (LOS LIBROS Y LA NOCHE), 2005 drehte er einen Spielfilm über den Falklandkrieg -gleichzeitig Mythos und Trauma Argentiniens. Und nun also der Film über die Ikone der 68er Bewegung. Ein Satz aus John Fords Western THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE heißt "When the legend becomes fact, print the legend". Tristán Bauer möchte das Gegenteil erreichen und die Legende wieder zu den Fakten in allen Facetten zurückführen.




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