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Ché ist schick

Der erste Spielfilm über Ernesto Guevara wurde mit der Zeile beworben: "He was the most controversial rebel of our time!" 1969 als der Film mit Omar Sharif in der Hauptrolle entstand, war "Ché", wie er allgemein genannt wird, erst knapp zwei Jahre tot. Fast 40 Jahre später ist in der öffentlichen Wahrnehmung über den  Berufsguerillero kaum noch etwas kontrovers. Die Widersprüche in seiner Biographie und seine zweifelhaften Taten? Vergessen und Verdrängt! Sein Konterfei ist eines der am meisten reproduzierten der Welt. Er ist gleichzeitig linke Popikone und entpolitisierter Werbeträger. Natürlich versucht auch Hollywood  den Mythos über diejenige Person zu melken, die zu Lebzeiten die USA und ihren Lebensstil  zu bekämpfen versuchte.

Aber bevor 2008 die Großproduktion  GUERILLERO (mit Benicio del Toro und Franka Potente) über Leben und Tod des Kuba-Revolutionärs  die Multiplexkinos füllen wird, entsteht derzeit in  Argentinien ein bewußt kleines und intimes Porträt über die Person, die einmal Ernesto Guevara de la Serna war und heute Ché-Guevara-Superstar ist. Regisseur dieser Dokumentation ist sein Landsmann Tristán Bauer. Anfang der 90er Jahre drehte Bauer ein eindringliches und eindrucksvolles Porträt über die wirtschaftliche, politische und soziale Krise, in der sich Argentinien zu dieser Zeit befand und half  dem Land sich zumindest künstlerisch aus dem Jammertal zu befreien (1990/91 hatten Produktions- und Zuschauerzahlen für heimische Filme ihren absoluten Tiefpunkt erreicht).  DESPUES DE LA TORMENTA gewann  Preise bei den Filmfestivals in San Sebastián und Huelva und begründete Bauers Ruf als einer der wichtigsten und besten Regisseure seiner Generation. Seitdem arbeitet der Gründer der Filmbewegung "Cine Testemonio" einen nach dem anderen die nationalen Mythen Argentiniens ab. Er begann mit Dokumentarfilmen über den Schriftsteller Julio Cortázar (BLOW UP) und über "Argentiniens Schutzheilige der Armen"  Evita Perón. 1999 wählte er eine Mischform aus Spiel- und Dokumentarfilm für sein Porträt des Schriftstellers Jorge Luis Borges (LOS LIBROS Y LA NOCHE), 2005 drehte er einen Spielfilm über den Falklandkrieg -gleichzeitig Mythos und Trauma Argentiniens. Und nun also der Film über die Ikone der Studentenrevolte. Ein Satz aus John Fords Western THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE heißt "When the legend becomes fact, print the legend". Tristán Bauer möchte das Gegenteil erreichen und die Legende wieder zu den Fakten in allen Facetten zurückführen.

Text: sp
Bild:Tristán Bauer mit Camilo Guevara March, Sohn von Ernesto Guevaras
Quelle: Página/12 


 


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