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Cannes - Großes Kino, Große Stars

Jubiläum an der Croisette! Das heute beginnende Internationale Filmfestival von Cannes, der wichtigste Filmtreff Europas, kann dieses Jahr auf runde 60 Jahre bewegte Geschichte und bewegende Geschichten zurückblicken. Cannes ist anders als die anderen Festivals in Berlin, Venedig, Rom oder woanders auf der Welt; ein Festival mit eigener Geschichtsschreibung, ein Ort wo sich nicht nur Sternchen, sondern Stars  zusammenfanden und noch finden. Hier liefen Errol Flynn mit Rita Hayworth neben Tyrone Power, Yves Montand und Pablo Picasso über den roten Teppich, hier wurde Filmgeschichte geschrieben - und traf auf Kinogeschichte: in den ersten Jahren war noch Cinématographie- Erfinder Louis Lumière mit dabei. Cannes hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten Trends gesetzt: es hat dasbrasilianische Cinéma Novo, die Nouvelle Vague,  denjungen deutschen Film der siebziger Jahre, den mexikanischen, denasiatischen Film weltweit dem Publikum bekannt gemacht. Dabei hat sich die Veranstaltung von einer beschaulichen Feier der Cineasten-Familie -bei dem  Brigitte Bardot noch entspannt und unbehelligt am Strand spazieren konnte und Liz Taylor sich vor Amateurfotografen lasziv im Sand räkelte - zu einem gigantischen Event entwickelt. An der Côte d'Azur treffen sich zur Jubiläumsveranstaltung 4000 Journalisten, 22.000 Vertretern des "Filmbusiness" -Produzenten, Schauspieler, Regisseure, Schauspieler, Autoren, Verleiher und Anwälten - sowie zahllose Filmfans. Ein großes Fest für ein großartiges Filmfestival! Aber Cannes feiert nicht nur sich selbst, sondern auch das große Kino. Zur Premiere präsentierte damals Jean Cocteau LA BELLE ET LA BÊTE, Alfred Hitchcocks NOTORIOUS (BERÜCHTIGT) hatte seine Premiere und Billy Wilders LOST WEEKEND wurde gezeigt, heute allesamt Bestandteile jedes Filmkanons. Aber trotz aller Stars lebte Cannes von Beginn an bis heute von der Spannung zwischen demgrossen Publikums- und dem avancierten Kunstfilm, zwischen Hype undIntimität, Mode und Mut, zwischen klassischen Filmländern undNewcomern. So gewann 1961 etwa der in der Filmbranche lange vergessene Großmeister der surrealistischen Films , Luis Buñuel,  für seinen Film VIRIDIANA die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, ein Film, der im franquistischen Spanien sofort für einen großen Skandal sorgte über den sogar Minister stürzten. Dieses Jahr umfasst die Sélection officielle  64 Langfilme aus 34 Ländern. Presse und Publikum warten gespannt auf die  neuen Werken von Wong Kar-Wai, Joel und Ethan Coen, Quentin Tarantino, David Fincher, Michael Moore, Steven Soderbergh, Gus van Sant oder Emir Kusturica. Diese "modernen Klassiker" treten gegen dreizehn Regisseure an, die zum ersten Mal in Cannes sein werden. 21 Titel konkurrieren um die Palme d'Or, darunter auch LUZ SILENCIOSA von Carlos Reygadas (Mexiko). Dieser Film vom Regisseur von BATTLE IN HEAVEN und JAPÓN ist aber nicht der einzige Beitrag aus Lateinamerika zum Festival.

In der Semaine de la Critique, der Sektion, die sich dem Filmnachwuchs verschrieben hat, werden sieben Spielfilme und ebenso viele Kurzfilme gezeigt. Darunter die argentinisch-französisch-spanische Koproduktion XXY von Lucia Puenzo, A  VIA LÁCTEA von Lina Chamie (Brasilien), sowie PÁRPADOS AZUELES (Ernesto Contreras, Mexiko). Im Rahmen der Special Screenings laufen neben der ersten Regiearbeit des Botschafters der Semaine de la Critique, Gael García Bernal, DEFICIT, noch weitere neun Langfilme, darunter EL ASALTANTE von Pablo Fendrik (Argentinien) und die deutsch-argentinische Koproduktion LAS VIDAS POSIBLES. In der Sektion UN CERTAIN REGARD wurde in letzter Minute noch  UNA NOVIA ERRANTE  aufgenommen, ein anrührendes und mit feiner Ironie gespicktes Beziehungsdrama der Regisseurin, Schauspielerin, Drehbuchautorin und Produzentin Ana Katz aus Argentinien. Ein besonders schönes "Schmankerl" zum Jubiläum wird außerhalb derWettbewerbe von Gilles Jacob präsentiert: CHACUN SON CINÉMA, einKollektivfilmmit 35 Drei-Minuten-Beiträgen internationaler Regisseure zum ThemaKinosaal (unter anderem mit Beiträgen von Theo Angelopoulos, JaneCampion, Michael Cimino bis hin zu Wim Wenders und Wong Kar- Wai). Auch wenn sie vielleicht nicht den Sensationsfilm, den Kassenschlager der kommenden Kinosaison sehen: glücklich können sich die schätzen, die dieses Jahr an der Croisette weilen, wo sich die nächsten 12 Tage alles nur um das Kino dreht, wo der Film für einige Tage die wichtigste und schönste Sache der Welt ist. Herzlichen Glückwunsch, Cannes!!

 

Text: sp
Bild: El pais 


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