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CAMILO

CAMILO - DER LANGE WEG ZUM UNGEHORSAM handelt von dem ersten Kriegsdienstverweigerer des letzten Irakkrieges, Camilo Mejia aus Nicaragua, der nach sechsmonatigem Einsatz im Irak bei einem Heimaturlaub die US-Armee verließ sowie vom Mexikaner Fernando Suarez, der seinen Sohn im Irak durch "friendly fire" verlor. Camilo Mejia bezahlte seinen mutigen Schritt mit einer Haftstrafe, seine Geschichte weckte aber immerhin das Interesse der Medien; die Popularität die Camilo dadurch gewann, macht er sich auf seiner Mission als Friedensaktivist zunutze. Der zweite Protagonist, Fernando, zieht nach dem Tod seines Sohnes durch amerikanische Schulen, um Jugendliche vor den Gefahren des Militärdienstes und von Kriegseinsätzen zu warnen. Regisseur des Films ist Peter Lilienthal, einer der profiliertesten Regisseure des sogenannten "Neuen deutschen Films". Dessen Beschäftigung mit Menschen aus Lateinamerika ist nicht neu: In seiner fünfzigjährigen Regie-Karriere hat es ihn nicht nur immer wieder dorthin verschlagen - mehr noch, die Beschäftigung mit Mittel- und Südamerika ist fester Bestandteil seines eigenen Lebensweges.

Peter Lilienthal ist zehn Jahre alt, als er  mit seinen Eltern 1939 aus politischen Gründen nach Uruguay auswandert. Nachdem er 1954 einige Monate in seiner Geburtsstadt verbringt, zieht er zwei Jahre später ganz nach Berlin und studiert dort an der Hochschule für bildende Künste. 1958 kann er seinen ersten eigenen Film fertigstellen, seit 1964 arbeitet er als freier Regisseur. In den siebziger Jahren wendet sich Lilienthal in seinen Filmen mehrmals dem politischen Alltag in Süd- und Mittelamerika zu: Er prangert er in Filmen kaum verhüllt die Militärdiktaturen in Chile (ES HERRSCHT RUHE IM LAND) und in Argentinien an (DAS AUTOGRAMM). 1979/80 filmt Lilienthal in Nicaragua  DER AUFSTAND und engagiert sich für die Sache der Sandinisten, die gerade an die Macht gekommen sind. Was seinen Filmen gemeinsam ist: die politische Thematik, die politischen Konflikte manifestieren sich in alltäglichen, relativ unpolitischen Personen, die in eine Situation geraten, in der sie Position beziehen müssen. Nachdem er sich schon aus dem Filmgeschäft zurückgezogen haben schien, dreht er 2006 in Zusammenarbeit mit der Filmwerkstatt Münster die essayistisch gestaltete Dokumentation CAMILO - DER LANGE WEG ZUM UNGEHORSAM. Thematisiert wird nicht nur die "Legitimität" des Krieges der US-Armee im Irak, sondern es werden weitergehende Fragen gestellt: Wer sind die Opfer des Krieges? Warum lassen Väter ihre Söhne in den Krieg ziehen? Was bewegt junge Menschen dazu, in die Armee einzutreten? Hierbei werden auch die Rekrutierungsmethoden des US-Militärs in Frage gestellt und die Ausbeutung der jungen Hispanos gezeigt, die in den USA auf ein besseres Leben hoffen. Die Rekrutierungskommandos der Streitkräfte haben zumeist leichtes Spiel bei den Perspektivlosen und gesellschaftlichen Ausgestoßenen, die Verlockung der vereinfachten Einbürgerung durch den Wehrdienst tun ihr Übriges...

Peter Lilienthal wirft grundlegende Fragen auf und zeichnet anhand der Erfahrungsberichte der Protagonisten seines  Films ein Porträt zweier Menschen, die sich gegen die öffentliche Meinung gestellt haben und die nun - als verurteilter Deserteur und wahrheitssuchender Vater - die Sehnsucht empfinden, wieder zu sich selbst und zur Ruhe zu kommen. 

 

CAMILO läuft ab dem 24.4. in ausgewählten Kinos an. 


Auswahl aus der Filmographie von Peter Lilienthal: „Malatesta“ 1969; „Es herrscht Ruhe im Land“ 1975; „David“ 1978; „Der Aufstand“ 1980; „Dear Mr. Wonderful“ 1982; „Das Autogramm“ 1984; „Der Radfahrer von San Cristóbal“ 1987; „Angesichts der Wälder“ 1993; „Wassermann“ 1995.

 


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