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BERLINALE II: SLEEP DEALER

Regisseur Alex Rivera zeigt uns in seinem Erstlingsfilm SLEEP DEALER eine beängstigend düstere Vision davon, wie es in der Welt schon bald aussehen könnte: in dem unwirtlichen Santa Ana del Rio im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca sind die sowieso schon knappen Wasserreserven von einem global operierenden Großkonzern beschlagnahmt worden. Das "flüssige Gold", das einer scharfen, militärischen Überwachung unterliegt, wird zu horrenden Preisen an die Dorfbewohner zurückverkauft. Einige dieser gründen eine Widerstandsbewegung. High-Tech-Freak Memo will mit all dem nichts zu tun haben, er träumt nur davon, in die USA auswandern zu können, um in den großen, reichen Städten des Nordens Arbeit zu finden. Aber plötzlich gerät auch er in das Fadenkreuz einer paramilitärisch organisierten Sicherheitsfirma, die den Großkonzern schützt.

SLEEP DEALER ist ein ungewöhnlicher Film, als Science-Fiction Film sticht er sowieso aus dem Programmprofil der Berlinale heraus. Es handelt sich aber auch um einen beängstigenden Film, denn vieles, was uns Regisseur Alex Rivera vor Augen führt, ist schon Realität geworden, anderes nur noch wenige Schritte davon entfernt: Migrantenströme aus dem armen Süden, hochgesicherte Grenzen, mit denen sich der Norden (in diesem Fall, die USA) vor den Flüchtlingsströmen zu schützen versucht, Kampf um natürliche Ressourcen (diesmal nicht Öl, sondern die Ressource der Zukunft: Wasser) und eine dichte globale Vernetzung - deren Konsequenzen für unsere persönliche Freiheit noch unabsehbar ist.  Was uns Alex Rivera an Visionen einer virtuelle Realität zeigt, ist genauso bizarr, dabei weitaus reeller und konkreter als das, mit dem uns David Cronenberg noch in seinem Film "eXistenZ" schocken konnte. Die Pforten zu einer allumfassenden digitalen Weltgemeinschaft sind in SLEEP DEALER gleichzeitig Eingang zu einer gefährlichen, mitunter albtraumhaften Welt. Alex Riveras Film verbindet persönliches (er selbst kommt aus einer Familie, die es von Peru in Richtung "Norden" zog) mit viel Sozialkritik und technischen Visionen zu einem düsteren, glaubwürdigen Science-Fiction-Film über die Folgen eines globalisierten Kapitalismus, der aus der Sicht der "Verlierer" dieses gnadenlosen perfektionierten Wirtschaftssystems erzählt wird. 


SLEEP DEALER gewann auf dem diesjährigen "Sundance"-Festival zwei Preise. Auf der "Berlinale" ist Alex Riveras Film noch einmal am Samstag, den 16.2. zu sehen, sofern es noch Tickets gibt. 


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