A pretty wild bunch...
Kann sich noch jemand an den Film BANDITS über eine toughe Frauen-Band(e) erinnern? Gegen die Damen aus Agustín Díaz Yanes SÓLO QUIERO CAMINAR sind Jasmin Tabatabai und Co aus Katja von Garniers Film von 1997 nur ein ziemlich müder Haufen.
SÓLO QUIERO CAMINAR lief auf der diesjährigen "Berlinale". Inmitten eines Film-Marathon Tages (von 9.30h bis 2h morgens) war Agustín Díaz Yanes ein guter "wach-macher."
Vier Freundinnen, unterschiedlich vom Charakter aber gemeinsam Schwestern im Geiste, knacken zusammen Tresore. Nach einem misslungenen Überfall muss Aurora ins Gefängnis. Ihre Komplizinnen Ana, Gloria und Paloma können entkommen. Ana, die Auroras tatsächliche Schwester ist, arbeitet als Prostituierte und nimmt - auf ihrer beständigen Suche nach dem schnellen Geld - den Heiratsantrag von einem brutalen und reichen Drogenmafiaboss an - der natürlich beständig die PRETTY WOMAN-Konstellation ironisch zitiert. Ana ist bald des Lebens im goldenen Käfig überdrüssig und entwickelt den Plan, ihren Ehemann finanziell etwas zu erleichtern. Sie planen sie den Coup ihres Lebens; bald ist auch Aurora wieder an Bord. Doch es verläuft bei weitem nicht alles nach Plan. Ana liegt im Koma und auch der Leibwächter und Todesengel des Mafiabosses ist den Frauen auf der Fährte. Bald geht es vor allem um Rache. Aber gelingt diese auch? Wer ist wem einen Schritt voraus? Wer kann am besten seine Gefühle beherrschen, um einen kühlen Kopf zu bewahren?
SÓLO QUIERO CAMINAR ist kein Meisterwerk, aber mit einigen Wendungen spannend und dabei äußerst amüsant. Man darf nur nicht die Ironie verkennen - was bei einigen Nutzern der International Movie Database anscheinend der Fall gewesen ist, wenn man die Kommentare einmal liest. Ein unterhaltsamer, postmoderner Wild-Bunch-Film mit der Almodóvar-Schauspielerin Victoria Abril sowie mit Diego Luna in der Hauptrolle.
Zu weiteren filmographischen Angaben: siehe auch das Lexikon von kinolatino.de
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