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Beto Brant - Interview
CRIME DELICADO – Beto Brant im Interview
 

In der  50. Ausgabe der Zeitschrift Matices wurde in der Rubrik Film ein Beitrag von Ute Mader veröffentlicht. Ihr Artikel “Der Wahrheit auf den Grund gehen” enthält ein Interview mit dem erfolgreichen brasilianischen Regisseur Beto Brant über seine letzte Produktion CRIME DELICADO.

 

Ein kurzes Wort zur Zeitschrift Matices sollte an dieser Stelle auch nicht fehlen:

Sie berichtet über die Vielfalt lateinamerikanischer und iberischer Lebenswirklichkeiten. Sie beleuchtet und diskutiert kulturelle (Literatur, Kunst, Film undMusik), anthropologische, politische, wirtschaftliche und historische Fragen der Region aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie bietet ein Forum für Debatten und hat den Anspruch 'eurozentristische' Einseitigkeit zu vermeiden. Seit Frühling 1994 erscheint das Heft vierteljährlich... es lohnt sich einen Blickhinein zu werfen.


Der Wahrheit auf den Grund gehen –CRIME DELICADO von Beto Brant


Regisseur Beto Brant und Produzent Renato Ciasca haben in ihrem vierten Langfilm nach O INVASOR (2002), OS MATADORES (1997) und AÇÃOENTRE AMIGOS (1998) ihre Geschichten, die sich mit  Killern und Gewalt ausinandersetzten, nicht fortgeführt, sondern haben sich einer Cross-Over-Idee zwischen Literatur, Theater und Kunst gewidmet.

CRIME DELICADO erzählt von einer unausgesprochenen Menage à trois zwischen einem Kritiker, einem Modell und einem Künstler, die schließlich mit einem Gewaltakt endet, der vor Gericht verhandelt wird. Die Geschichte beruht auf einer Vorlage des Drehbuchautors Marçal Aquino nach dem Roman Um crime delicado von Sérgio Sant'Anna. Fast ausschließlich nachts in Innenräumen (wie z.B. in einer Wohnung, einer Bar oder im Theater) gedreht, hat der Film eine Konnotation von einem Kammerstück, das die Einsamkeit und die Verlorenheit der Menschen unterstreicht. Die Gerichtsszenen, in denen die Vergewaltigung von Inês verhandelt wird, sind überraschenderweise in Schwarz-Weiß gedreht, um die Nüchternheit am Tag dieser Verhandlung und die Tragödie der geschilderten Beziehungen zu unterstreichen. Im Gegensatz zu den früheren Filmen, die auf Grund der Handkamera sehr bewegt gedreht waren, sind die Szenen sind jetzt eher statisch gefilmt. Zum Glück konnte Walter Carvalho - einer der besten Kameramänner Brasiliens- für die Filmaufnahmen gewonnen werden.


Wie kam es zu der Verfilmung des Stoffes, der ja in einem anderen Bereich angesiedelt ist als die Themen der vorherigen Filme?

Marco Ricca schlug uns vor, das Buch von Sérgio Sant'Anna zu verfilmen. Wir arbeiteten im Team mit dem Autor, außerdem mit Marco Ricca, dem Produzenten und Hauptdarsteller, Marçal Aquino, Drehbuchautor, Maurício Paroni de Castro, der auch Theaterregisseur und -autor ist, und Luiz Francisco Carvalho Filho. Mauricio war der Coach für unser Unternehmen, der Felipe Ehrenberg alias Jose Torres Campana, dem mexikanischen Maler, zur Seite stand. Zudem ist der Kameramann Walter Carvalho selbst Maler und befasst sich vor allem mit der Symbiose von Theater und Malerei. Sein Hauptengagement beruht immer wieder auf der Anstrengung, wie man das Licht im Film einsetzt und mit diesem Licht Filmbilder kreiert.

 

Sind die Darsteller professionelle Schauspieler?

LilianTaublib, Inês, ist eine Laiendarstellerin, sie schreibt Gedichte, sie singt, sie hat für uns die Sensibilität, die wir suchten. Marco Ricca, der Hauptdarsteller, hatte mit uns bereits bei O INVASOR gearbeitet und auf seine Ansinnen hin nahmen wir das Projekt in Angriff, sich dem Buch von Sérgio Sant'Anna zu widmen. Dieses Unternehmen war eine Herausforderung, da das Buch eigentlich aus einem inneren Monolog besteht und es keine Dialoge gibt. Es bezieht sich auf die Hauptfigur. Desssen subjektive Meinung zur Kunst und zum Künstler wird reflektiert.

 

Ich fand interessant, wie der Entstehungsprozess der Bilder gezeigt wird,wenn Inês für den Maler oder mit ihm posiert...

Es sind schon erotische Szenen entstanden, die der Mexikaner Felipe Ehrenberg mit Inês in einer prozesshaften Sitzung dokumentiert. Der Maler plante ein Projekt als er nach Brasilien kam, „Pas de deux“ genannt, das genau das zum Thema macht, was wir zeigen. Er möchte das Modell malen, aber er ist auch mit im Bild. Dannsehen wir den Malprozess und dadurch bekommt der Film dokumentarischeZüge. Die Behinderung durch das fehlende Bein bei Inês ist nicht mehr relevant. Am Ende des Films legt sie auch die Prothese vor dem ausgestellten Bild ab und geht ohne sie weg. Die Geschichte einer Überwindung des körperlichen Defekts, indem sie sich befreit von der Macht, die andere über sie gewonnen haben.

 

Es gibt eine Szene in der Bar mit dem Regisseur Claudio Assis und mit einer Frau als Art Schlaglicht, bei dem der Kritiker ein Art Voyeurist.

Erist ein Freund von uns, und er sitzt da mit einer Frau und zitiert aus seinem Film AMARELO MANGA: O pudor e a pir forma de perversão- die Scham ist die schlimmste Form der Perversion. Er ist laut am Ende der Nacht, das Bier fließt in Strömen, und er bricht eine Eifersuchtsszene vom Zaun. Er ist so, wie er ist; Claudio muss nicht viel spielen.

 

Gibtes bereits ein neues Projekt?

Ja,die Verfilmung mit dem Titel CÃO SEM DONO, nach dem Buch Atéo Dia em que o Cão Morreu von Daniel Galera. Das Projektwird narrativer.

 

- Ute Mader 


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