¡Hola a todas y todos!

En el proceso de mejora de nuestro sitio web, tomamos una decisión importante para que kinolatino.de se volviera más estructurado, más rápido y menos complicado: a partir de ahora las noticias sobre el cine latinoamericano se escribirán exclusivamente en alemán.

Obviamente, eso no quiere decir que la comunicación en español se termine ahí. Seguimos con la mirada internacional. Por favor: escriban, pregunten, y ponganse en contacto con nosotros, también en castellano, o, ya que estamos, en portugués e inglés.

Saludos cordiales de la redacción.

 

 

Kinolatino.de tiene ahora también cuenta de Facebook ("kinolatino.de") y de Twitter ("@kinolatinoDe")

 


Subida al cielo

SUBIDA AL CIELO

 

Luis Buñuel, Mexiko 1951/52, 85 Min., 35 mm 

  • Drehbuch: Luis Buñuel, Juan de la Cabada, Manuel Altolaguirre 
  • Kamera: Alex Philips
  • Schnitt: Rafael Portillo
  • Musik: Gustavo Pittaluga, Agustín Jiménez (Song "La Sanmarqueña")
  • Ton: Jesús González Gancy
  • Produktion: Prodcucciónes Cinematográficas Isla, Ausführende Produzenten: Manuel Altolaguirre, María Luisa Gómez
  • Uraufführung: 5.5.1952 (Internationales Filmfesival Cannes) Deutsche Erstaufführung 17.7.1952, Kinostart BRD: 26.11.1971 (DER WEG, DER ZUM HIMMEL FÜHRT) Wiederaufführung: Berlinale 2007 (Retrospektive Luis Buñuel). Deutsche TV-Erstausstrahlung: 30.6.1973, WDR 3 (DER WEG, DER ZUM HIMMEL FÜHRT; OmU) 
  • DarstellerInnen:  Lili Prado (Raquel), Esteban Márquez (Olivero), Carmelita González (Albina, Oliverios Frau), Gilberto González (Sanchez Cuello),  Luis Aceves Castañeda (Silvestre, der Busfahrer), Manuel Dondé (Don Eladio González, der Abgeordnete)
  • Der Film erhielt 1952 beim Filmfestival Cannes den Preis der Internationalen Filmkritik


SUBIDA AL CIELO ist ein Vorgänger von LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE, dem wohl bekanntesten Film Luis Buñuels (der 1972 unter anderem den OSCAR erhalten hat): beide Filme handeln von einer verhinderten Aktion. Bei dem späteren Film ist es eine Gruppe von Personen aus der dekadenten, pervertierten Bourgeoisie, die sich "unter ihresgleichen" zu ihrer Lieblingsbeschäftigung, zum Essen, treffen will. Die gemeinsame Mahlzeit kommt aber nie zustande, immer wird das Ritual gestört (durch Tod, durch Sex, sogar durch ein Manöver), sogar in den Träumen kommt es zum "Appetitus interruptus". DER DISKRETE CHARME DER BOURGEOISIE ist ein zynisches, präzises Porträt einer sich auflösenden Gesellschaft, in seiner Struktur spielerisch "ver-rückt", verwirrend und voller surrealer Einfälle. (Alp)traumbilder durchbrechen immer wieder die filmische Wirklichkeit, dennoch sind Schein und sein von großer Ähnlichkeit, oft nicht zu unterscheiden. Immer wieder taucht eine archaische Welt auf, die Welt der Geisterstimmen, des Todes, des Blutes. SUBIDA AL CIELO ist weniger surreal, dafür mehr ein Porträt des ländlichen Teiles Mexikos, mit seiner magisch-realistisch geprägten Kultur in der die Übergänge zwischen Realismus/Surrealismus und Traum/Wirklichkeit fließend und in der Tod und Aberglauben im Alltagsleben immer präsent sind.

Verhindert wird in SUBIDA AL CIELO zum einen die Eheschließung der beiden Protagonisten Oliverio und Albina. Oliveros Mutter liegt im Sterben. Um zu unterbinden, dass seine älteren Brüder das jüngste Kind der Familie, den Sohn der verstorbenen Schwester, ums Erbe bringen, nimmt Olivero den Bus, der in die Stadt fährt, um einen Notar zu Hilfe zu holen. Es geht um Stunden, insofern bricht die moderne Welt, in die Archaik des idyllischen Küstendorfes ein. Busfahrer Silvestre lässt sich aber nicht von der Hektik anstecken und Oliverios Geduld wird arg strapaziert. Eine schnelle Ankunft wird durch alle möglichen unvorhergesehenen Ereignisse verhindert: durch Unfälle, Überschwemmung, durch die Siesta des Busfahrers, durch eine Geburt, durch den Tod, den Geburtstag von Silvestres Mutter (eine ganztägige Fiesta mit Tanz und Gesang, bei der gleich eine ganze Touristengruppe auftaucht) und eine Wahlkampfveranstaltung. Es ist eine Busfahrt, die eigentlich ein ganzes Leben dauert. Am Ende kommt Oliverio ohne den Notar nach Hause, es gibt aber dennoch ein Happy End, denn der brave Sohn, der durch einen Seitensprung mit der verführenden und verführerischen Raquel seine Unschuld verloren hat, fälscht das Testament zugunsten seines Neffen. Eigentlich wollte Buñuel am Ende des Films eine Bombenexplosion zeigen - dies holt er 25 Jahre später in seinem letzten Werk DIESES OBSKURE OBJEKT DER BEGIERDE nach- genau hier gingen ihm aber die finanziellen Mittel aus und das Schlussbild zeigt - welche Ironie nach dem eigentlich geplanten Schluss und den ganzen turbulenten Ereignissen -  Oliverio mit seiner Albina wieder friedlich vereint. SUBIDA AL CIELO, ein kleiner, aufrichtiger, sehr mexikanischer und darüber hinaus sehr komischer Film von Luis Buñuel gewann 1952 in Cannes den Kritikerpreis.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sven Pötting
VG Wort

 

[Zurück]

  gefördert von:
klfslogo_sw_mit_schrift