Regie: Fernando E. "Pino" Solanas
Drehbuch: Fernando E. "Pino" Solanas , beruhend auf José Hernández Epos.
Produktion: Fernando E. "Pino" Solanas , Edgardo Pallero, CineSur (Argentinien), Little Bear (Frankreich), WDR-Telepool (Deutschland)
Kamera: Juan Carlos De Sanzo, Fernando Solanas (schwarz-weiß)
Schnitt: Fernando E. "Pino" Solanas
Musik: Alfredo Zitarrosa
Schauspieler: El hijo mayor: Julio Troxler; El hijo menor: Antonio Ameljeiras, Picardía: Martiniano Martínez, El Negro: Juan C. Gené, Pardal: César Marcos, Angelito: Sebastián Villalba, Vizcacha: Jorge De La Riestra, Cruz: Arturo Mally
"Martín Fierro" ist ein episches Gedicht, geschrieben wurde es vom Argentinier José Hernández. Ursprünglich besteht es aus zwei Teilen: EL GAUCHO MARTÍN FIERRO (1872) und LA VUELTA DE MARTÍN FIERRO (1879). Der "Fierro" gilt als Prototyp der Gaucho-Dichtung und als argentinisches Nationalepos.
Der Gaucho Martín Fierro erzählt darin seine Lebensgeschichte:
"(...) Pido a los Santos del Cielo/Que ayuden mi pensamiento;/les pido en este momento/que voy a cantar mi historia/me refresquen la memoria/y aclaren mi entendimiento". Einst war Fierro verheiratet, war sesshaft, hatte es zu bescheidenem Besitz gebracht. Sein Unglück beginnt, als er in einer Taverne zum Militärdienst zwangsrekrutiert wird. Er wird an einen militärischen Außenposten in die Pampa versetzt, ständig ist sein Leben von Indianerangriffen gefährdet. Von seinen Vorgesetzten wird er schikaniert, als er aber auch von seinen Kameraden betrogen wird, desertiert der Gaucho. Zurück in seiner Heimat muss er feststellen, dass seine Frau tot ist, seine Söhne sind verschwunden, seinen Besitz haben die Nachbarn unter sich aufgeteilt. Fierro macht sich in der Folge selber schuldig, begeht mehrere Morde und muss seine Heimat erneut zwangsweise verlassen. Nach fünf Jahren Flucht und Gefangenschaft bei einem Indianerstamm findet Fierro seine Söhne wieder. In einer Taverne rekapitulieren sie ihr Schicksal...
Solanas LOS HIJOS DE FIERRO schließt sich vom Titel an das Epos an, übernimmt einige Kapitel des Buches, paraphrasiert den Inhalt aber. Und beginnt da zu erzählen, wo das Buch endet. Fierro und seine Söhne trennen sich wieder. Nach Solanas Auffassung, gehen sie eigene Wege, um einen neuen Kampf zu beginnen. Es ist ein symbolischer, schwer zugänglicher Film, der sich mit der Zeit vom Sturz Juan Domingo Peróns (1955) bis zu dessen Rückkehr (1973) beschäftigt, 18 Jahre Exil und Opposition rekapituliert. Das Werk des glühenden Perón-Anhängers ist eine scharfe Verurteilung der Verfolgung und Unterdrückung der Arbeiter, erörtert die Probleme der nationalen Befreiung, der Gewerkschaftsbewegung und des revolutionären Bewußtseins der Bevölkerung.
Solanas begann mit den Dreharbeiten 1973, kurzfristig war die Demokratie nach Argentinien zurückgekehrt, die Filmproduktion erlebte einen kurzen Frühling. LOS HIJOS DE FIERRO war als Film für das Massenpublikum geplant. Doch bald schon brach eine Art Bürgerkrieg im Land aus, Paramilitärs bedrohten den linken Filmemacher. Julio Troxler, der im Film die Rolle des ältesten Sohnes darstellt wurde entführt und ermordet. Aus Angst vor Repressalien brachen Schauspieler und Techniker ihre Mitarbeit ab, der Film musste im Ausland mit Hilfe neuer Produzenten fertiggestellt werden.
Solanas: LOS HIJOS DE FIERRO "es un canto a la unidad y a la resistencia del pueblo argentino, frente a los diversos proyectos de dominación que han sido lanzados contra él a lo largo de su historia. Intenta reconstruir, a partir de la historia oralmente transmitida, la epopeya protagonizada por el pueblo desde la pérdida de su soberanía como consecuencia de un golpe militar hasta su recuperación. Tiene una clara referencia: la etapa que transcurre entre el golpe militar del 55 y el triunfo de las elecciónes del 73. Etapa que, para la clase trabajadora significa 18 años del exilio interior, de proscripción politica, de intervenciones sindicales, de anulación de conquistas obreras. Pero los HIJOS DE FIERRO, no es una crónica ni un testimonio, sino un poema época que evoca, a través de la ficción, la memoria popular de una de las más tenaces resistencias latinoamericanas."
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