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Fitzcarraldo

  FITZCARRALDO

 


Werner Herzog, BRD/Peru 1981/82, 151 Min., Spielfilm, Farbe


Buch: Werner Herzog

Kamera: Thomas Mauch

Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus

Musik:  Popul Vuh

Darsteller:  Klaus Kinksi, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel A. Fuentes, Paul Hittscher

Produzent: Werner Herzog, Lucki Stipetic


"Cayahuari Yacu nennen die Waldindianer dieses Land, 'das Land, in dem Gott mit der Schöpfung nicht fertig wurde'. Erst nach dem Verschwinden der Menschen, glauben sie, werde er wiederkehren, um sein Werk zu vollenden." (Aus dem Vorspann des Films)

 

Fitzcarraldo (Klaus Kinski) heisst eigentlich Brian Sweeney Fitzgerald und verdingt sich in einer Stadt am Rande des südamerikanischen Urwalds Anfang des 20. Jahrhunderts erfolglos als Unternehmer. Sein einziges Ziel ist es, so viel Geld zu verdienen, dass er im Dschungel von Iquitos ein Opernhaus errichten kann und Enrico Caruso auftreten lassen kann. Von dieser Idee ist er besessen und getrieben: "So wahr ich vor ihnen stehe, werde ich eines Tages große Oper in den Urwald bringen! Ich bin... in der Überzahl! Ich bin die Milliarden! Ich bin das Schauspiel im Wald!" Fanatisch verfolgt er sein Ziel. Mit einem neuen riskanten Unternehmen will er es erreichen. Er wagt das Unmögliche, erwirbt mit Hilfe seiner Freundin Molly, dem einzigen Menschen, der ihn Versteht, eine Kautschukplantage, die an einem kaum durchquerbaren Stromschnellengebiet liegt. Sein Plan: einen Flussdampfer über einen Hügel zu ziehen, um so die Stromschnellen zu umgehen. Der Kontrahent, die Natur, soll besiegt werden. Indianer bieten ihre Hilfe an. Aber warum gehen sie dieses Risiko ein, warum bringen sie diese Opfer?

 

Nicht weniger megalomanisch als Fitzcarraldos Plan ist auch die Besessenheit Werner Herzogs, diesen Film zu drehen. Aus dem Prolog seines Buches EROBERUNG DES NUTZLOSEN: "Wie bei der irrwitzigen Wut eines Hundes, der sich in das Bein eines bereits toten Rehs verbissen hat und an dem erlegten Wild rüttelt und zerrt, so daß der Jäger ihn zu beruhigen aufgibt, hatte sich in mir eine Vision festgekrallt, das Bild von einem großen Dampfschiff über einen Berg - das Schiff unter Dampf sich aus eigener Kraft einen steilen Hang im Dschungel hinaufwindend, und über einer Natur, die die Wehleidigen und die Starken gleichermaßen vernichtet, die Stimme Carusos, die (...) alles Schreien der Tiere aus dem Urwald zum Verstummen bringt." Herzog will - gegen den Willen der Hollywood Studios, die den Film ursprünglich produzieren wollen - den Transport des Schiffes über den Berg tatsächlich originalgetreu in einem Kraftakt realisieren. Außer Herzog selber glaubte keiner im Team an die Machbarkeit des Unternehmens.  

Die engagierten Stars Jack Nicholson, Jason Robards, Mick Jagger und Mario Adorf sprangen nacheinander ab - das "enfant terrible", Werner Herzogs "liebster Feind" Klaus Kinski sprang dafür ein: "Du kannst engagieren, wen du willst. Am Ende bin immer ich es!". Unter unglaublichen Schwierigkeiten wurde der Film 1982 fertiggestellt. Die Mühe hatte sich gelohnt. Manchmal ist die Welt doch mehr als nur die bloße Karikatur dessen, was die großen Opernaufführungen zeigen.

Beide - sowohl Herzog als auch Fitzcarraldo - realisieren ihre Fieberphantasie: Ächzend schiebt sich das Schiff den Berg hinauf, scheinbar die Naturgewalten besiegend, dazu singt Caruso....

Andreas Ströhl schreibt "Wir erkennen (...) in Fitzcarraldo den Künstler schlechthin, den homo faber, der sich immer wieder aufrichtet gegen die niederträchtige Bedingtheit, in die er geworfen ist. Vor allem aber werden wir Zeuge, wie unterschiedliche Träume aufeinander treffen, und wie dabei etwas Nutzloses aber Sinnvolles, etwas sehr Schönes, entsteht."


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