"En aquellos días del golpe contra Perón, al Coronel le interesaban otras respiraciones de la realidad. La más trivial era una respiración semántica: ya nadie llamaba al ex presidente por su nombre o por su rango militar, del que pronto iba a ser degradado. El apelativo con que se lo mencionaba en los documentos oficiales era «tirano prófugo» y «dictador depuesto». A Evita se le decía «esa mujer», pero en privado le reservaban epítetos más crueles. Era la Yegua o la Potranca, lo que en el lunfardo de la época significaba puta, copera, loca. Los descamisados no rechazaron por completo la invectiva, pero dieron vuelta su sentido. Evita era para ellos la yegua madrina, la guía del rebaño." (Tomás Eloy Martínez, Santa Evita)
Eva Perón, die Ehefrau des früheren argentinischen Präsidenten Juan Perón, hat schon immer die Phantasie ihrer Mitmenschen angeregt – sei es als Hauptfigur eines höchst erfolgreichen und später mit Madonna verfilmten Musicals oder als Symbolfigur für Wohltaten. Dabei wurde sie nur 33 Jahre alt. Zu Lebzeiten, auch noch als Leiche polarisierte sie. Fast scheint es, als sei Eva Perón durch ihren Tod unsterblich und zu einem Symbol für eine bessere und gerechtere Welt geworden, das so machtvoll war, dass die Machthaber nach dem Sturz ihres Mannes alles dafür taten, ihren Leichnam beiseite zu schaffen.
In EVA NO DUERME (in einer der Hauptrollen: Gael García Bernal) erzählt der argentinische Filmemacher Pablo Agüero die bizarre Episode von dem Verschwinden des Leichnams Eva Peróns zwischen Fiktion und Realität (wie der Schriftsteller Tomás Eloy Martínez es bereits tat), als kaleidoskopartige Farce, die sich aus verschiedensten Elementen zusammensetzt. Archivmaterial und Spielszenen geben dem Film die Anmutung einer Doku-Fiktion mit deutlich surrealem Einschlag. Das Geheimnis um Eva Peróns Leben und Tod wird um eine weitere, spekulative Variante erweitert.
Drehbuch und Regie Pablo Agüero (Arg/E/F 2015), 85 Min.
Mit: Gael García Bernal, Denis Lavant, Daniel Fanego, Imanol Arias und Miguel Ángel Solá
[Zurück]
