¡Hola a todas y todos!

En el proceso de mejora de nuestro sitio web, tomamos una decisión importante para que kinolatino.de se volviera más estructurado, más rápido y menos complicado: a partir de ahora las noticias sobre el cine latinoamericano se escribirán exclusivamente en alemán.

Obviamente, eso no quiere decir que la comunicación en español se termine ahí. Seguimos con la mirada internacional. Por favor: escriban, pregunten, y ponganse en contacto con nosotros, también en castellano, o, ya que estamos, en portugués e inglés.

Saludos cordiales de la redacción.

 

 

Kinolatino.de tiene ahora también cuenta de Facebook ("kinolatino.de") y de Twitter ("@kinolatinoDe")

 


Dr. Alemán

 

Dr. Alemán  

 

 Tom Schreiber, Kolumbien/Deutschland 2008, 106 Min.

 

  • Buch: Oliver Keidel
  • Kamera: Olaf Hirschberg
  • Musik: Josef Suchy
  • Schnitt: Andreas Wodraschke
  • Produktion: 2Pilots Filmproduction
  • Casting: Anja Dihrberg, Juan Pablo Felix
  • DarstellerInnen: August Diehl, Marleyda Soto, Andrés Parra
  • Verleih: Zorro Film
Der deutsche Medizinstudent Marc reist nach Cali in Kolumbien, um dort sein praktisches Jahr als Arzt zu absolvieren. Als er denn Flughafen verlässt, beginnt für ihn das Abenteuer.
Er wird von seinem Praktikumsvorgänger abgeholt und direkt zur Arbeit gebracht. Während Marc noch die neuen Sinneseindrücke verarbeitet, erzählt dieser ihm von Gewalt, Terrorismus,  Bandenkriegen Gefahr und Korruption. Die üblichen Vorurteile und Horrorgeschichten?
Wie viel Wahres an den Erzählungen dran ist, erfährt Marc an seinem Arbeitsplatz. Im Krankenhaus ist die Atmosphäre der Gewalt allgegenwärtig. 
Dennoch möchte der junge Deutsche aus einer behüteten Familie, seinen Traum von Abenteuer und Freiheit ausleben. Zunächst wandelt er zwischen den Welten. In seiner Gastfamilie ist er in der oberen Mittelklasse angesiedelt, seine zynischen Vorgesetzten bewegen sich außerhalb des Krankenhauses in Kreisen der Oberschicht. Marc genießt die Vorteile seiner Ungebundenheit - auch für erotische Abenteuer - und bewegt sich bald auch mit immer größerer Selbstsicherheit in der Favela Siloé. Er verliebt sich in die schöne Kioskbesitzerin Wanda und freundet sich mit ihren Schützlingen, mit Jungs aus der Favela, die in den 90er Jahren eine der höchsten Mordraten der Welt verzeichnete, an. 
Marcs Fehler: Er glaubt, "einer von denen" zu sein, wie ein Einheimischer zu  handeln, er akzeptiert das "Fremd-sein" nur soweit, wie er glaubt, dadurch neutral zu sein, über den Verhältnissen zu stehen  und so wagt er sich immer tiefer in die Bezirke, die selbst die Staatsmacht meidet. Seine Abenteuerlust, seine Sozialromantik und sein verquerer Idealismus wandelt sich in Überheblichkeit, auch gegenüber seinen Vorgesetzten.
Als sich durch extreme Situationen, die er übersteht seine Illusion der Unantastbarkeit verflüchtigen müsste, verdrängt er die Gefahr durch Drogenkonsum. Sein Traum von Freiheit wird langsam aber sicher zu einem Albtraum. Seine undurchdachten Handlungen haben schreckliche Konsequenzen.
DR. ALEMÁN vom Kölner Regisseur Tom Schreiber ist ein authentischer Film. Die Schauspieler, die an der Seite des stark aufspielenden August Diehl agieren, sind Kolumbianer, viele der Nebendarsteller stammen selbst aus der Favela Siloé und wurden in Workshops auf ihre Rolle vorbereitet. Alle kennen die Gewaltproblematik aus eigenem Erleben. Dennoch wirkt das Ende des Films zu aufgesetzt, Marc hat seinen Selbsterhaltungstrieb komplett verloren. Das wirkt unglaubwürdig. 
Es gab einen realen Marc, der als Vorbild für die Geschichte diente, der Handlungsstrang, dass Marc den Kontakt zum Bandenboss El Juez aufnimmt, ist jedoch Fiktion.
Wie Drehbuchautor Oliver Keidel in einem Interview mit kinolatino.de sagt, war es die ursprüngliche Idee, einen Dokumentarfilm zu drehen. Das blieb zwar eine vage Idee, in der optischen Umsetzung des Films (in der dokumentarfilmhaften Kamera von Olaf Hirschberg) merkt man, dass von diesem Vorhaben doch noch einiges erhalten geblieben ist.   

 


[Zurück]

  gefördert von:
klfslogo_sw_mit_schrift