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Der Obrist und die Tänzerin

DER OBRIST UND DIE TÄNZERIN (THE DANCER UPSTAIRS)


John Malkovich, USA/Spanien 2001, 133 Min., Spielfilm, Farbe, 35mm


Buch: Nicholas Shakespeare nach seinem gleichnamigen Roman

Kamera: José Luis Alcaine

Schnitt: Pedro Malgheas

Musik: Alberto Iglesias

Darsteller: Javier Bardem, Juan Diego Botto, Laura Morante, Elvira M´nguez, Lucas Rodríguez, Alexandra Lencastre, Marie-Anne Verganza, Abel Folk, José Antonio Izaguirre, Oliver Cotton


 

DER OBRIST UND DIE TÄNZERIN, das Regiedebüt des großen Schauspielers John Malkovich verdient  seinen Platz im Lexikon von kinolatino.de. 

Für sein Erstlingswerk hat  Malkovich ein komplexes und hochpolitisches Thema gewählt. Er verfilmt Nicholas Shakespeares gleichnamigen Roman über die Suche nach dem Anführer der peruanischen Guerilla-Gruppe "Sendero Luminoso". Schlüsselfigur des  "Leuchtenden Pfad", dessen Terror  zusammen mit der nicht minder brutale Terrorbekämpfung durch den peruanischen Staates in den 80er Jahren und beginnenden 90er Jahren mehr als 30.000 Menschenleben forderten, ist und war der frühere Universitätsprofessor Abimael Guzmán. Er baute die Terrororganisation auf und führte sie an.1992 wurde der Chefideologe mit dem Decknamen "Präsident Gonzalo" verhaftet. In einer Stellungnahme bezeichnete sich Guzmán 2003 als "Marxist-Leninist, Maoist" und übernahm die Verantwortung für die von der Guerillagruppe begangen Taten.

Malkovichs ambitionierter Polit-Thriller ist ein psychologisch spannende Auseinandersetzung mit Gewalt und Terror, eine Parabel über die Schwierigkeit Pflicht, Glück und die Folgen seines eigenen Handelns zu vereinbaren. Javier Bardem brilliert - wie immer- diesmal in der Rolle eines Polizeiagenten, der hin- und hergerissen ist, zwischen Staatsloyalität und Liebe. Er steht unter dem Druck Attentate in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes aufzuklären (obwohl der Name nicht genannt wird, ist es klar, dass es sich im Film um Peru, um den "Sendero luminoso" handelt), bevor das Militär die zunehmende chaotischen Zustände zum Anlass nehmen kann, die Macht zu übernehmen. Seine Ermittlungen werden erschwert, als er sich in die Ballettlehrerin seiner Tochter verliebt, obwohl es Hinweise gibt, dass sie mit den Terroristen unter einer Decke steckt. Ein Film in bester Tradition von Constantin Costa-Gavras (DER UNSICHTBARE AUFSTAND).

Übrigens: heute existiert der "Sendero luminoso" noch. Seine Aktivitäten sind weitgehend auf die schwer zugänglichen zentralperuanischen Departements Ayacucho, Junín und Apurímac konzentriert. Die Organisation, so vermutete man ist in zwei große Teil zerfallen: eine Fraktion, die zum Gewaltverzicht bereit ist und eine, die den bewaffneten Kampf fortführen will. Guzmán so vermutet man in offiziellen Kreisen, versuche vom Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses aus, die Organisation wieder zusammenzuschweissen. Bislang gab es aber keine großen neuen Terrorwellen im Land, die Gefahr ist aber auch nicht gebannt. Zwar hat der "Leuchtende Pfad" durch die Festnahme seiner wichtigsten Führer strategische Niederlagen erlitten, ist aber in politischer Hinsicht noch nicht besiegt. 

 


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