¡Hola a todas y todos!

En el proceso de mejora de nuestro sitio web, tomamos una decisión importante para que kinolatino.de se volviera más estructurado, más rápido y menos complicado: a partir de ahora las noticias sobre el cine latinoamericano se escribirán exclusivamente en alemán.

Obviamente, eso no quiere decir que la comunicación en español se termine ahí. Seguimos con la mirada internacional. Por favor: escriban, pregunten, y ponganse en contacto con nosotros, también en castellano, o, ya que estamos, en portugués e inglés.

Saludos cordiales de la redacción.

 

 

Kinolatino.de tiene ahora también cuenta de Facebook ("kinolatino.de") y de Twitter ("@kinolatinoDe")

 


Central do Brasil

CENTRAL DO BRASIL 

 

 

 


(CENTRAL STATION), Walter Salles,  Brasilien/Frankreich 1997, 107 Min., Spielfilm, Farbe; Kinostart: 24. Dezember 1998


Buch: Joào Emanuel Carneiro, Marcos Bernstein

Kamera: Walter Carvalho

Musik: Antonio Pinto, Jaques Morelembaum

Schnitt: Isabelle Rathery, Felipe Lacerda

Darsteller: FernandaMontenegro (Dora), Irene (Marlla Pera), Josué (Vinicius de Oliveira),Ana (Sola Lira), Isaias (Matheus Nachtergaele), Moises (CaioJunqueira), Pedrao (Otavio Augusto), Cesar (Othon Bastos) u.a.


Aufdem Hauptbahnhof Rio de Janeiros treffen Bürgeraller Klassen, allerRegionen Brasiliens aufeinander; allerdings nur für denBruchteil einerSekunde, ihre Blicke begegnen sich kurz, dann geht jeder seinen Weg. DerHauptbahnhof Rio de Janeiros ist ein kalter und gefährlicher Ort. In demKampf um die besten Plätze in den Zügen herrscht ein Darwinismus indem sich nur der stärkste und schnellste durchsetzt. Eine der wenigenPersonen, die Einblick in das Leben der Reisenden in der “Central doBrasil” gewinnt, ist die ehemalige Lehrerin Dora. Sie hat sich inmittendes ganzen Treibens, zwischen den Kommenden und Gehenden in derWartehalle ihren kleinen Stand aufgebaut hat und verbessert ihre kargeRente, indem sie im Auftrag von Analphabeten Briefe an deren Freunde,Bekannte, Verwandte schreibt. Für einen kurzen Augenblick verlieren dieMenschen ihre Anonymität; während ihr die Zeilen diktiert werden, blicktin Gesichter voller Zorn, Liebe, Trauer, Verzweifelung, Angst undGlück.Doch Dora nimmt keinen Anteil an deren Schicksal, sie ist zwareine starke Frau,aber dennoch durch ihr einsames Leben eine verbittertePerson geworden. Die Mehrzahl der Briefe werden nie ihr Ziel erreichen.Dora entscheidet zu Hause völlig willkürlich,welche Briefe, sieabsendet und welche sie in den Papierkorb befördert. Auch den Brief, derihr von Josués Mutter diktiert wurde, schickt sie nicht ab. Der Briefwar an den Vater des neunjährigen Jungen gerichtet, mit derAufforderung,sich zu melden, denn sein Sohn wolle ihn unbedingt sehen.Josués Mutter stirbt als sie den Bahnhof verlässt  bei einemtragischen Unfall. Widerwillig, aber von einem schlechten Gewissengeplagt, verspricht Dora schließlich dem Jungen, ihm bei seinerSuche nach seinem Vater zu helfen. Das ungleiche Paar – die Zynikerinund der kleine kämpferische Junge, der in jeder Situation seinen Stolzbewahrt, bricht zu einer Odyssee in den ärmlichen, sonnenversengtenSertao auf. Langsam gewinnen die beiden Zueingung zueinander. CENTRAL DOBRASIL ist ein Buddie-Movie, ein Road Movie, eine Identitätssuche undauch die Beschreibung einer inneren Wallfahrt seiner Protagonistin. Dertrotz seiner Thematik nie indie Rührseligkeit abdriftende Film, derimmer eine glaubwürdige Dramatik beibehält, gewinnt seine Größe, durchdie schauspielerische Leistung Fernanda Montenegros, der “grande dame”des brasilianischen Theaters. Sie wurde auf der “Berlinale” zur bestenDarstellerin gekürt, CENTRAL DO BRASIL wurde als bester Film mit dem“Goldenen Bären ausgezeichnet” und lockte später füreinen lateinamerikanischen Film sensationelle 300.000 Zuschauer in diedeutschenKinos.

„Damitsich die Mühe und Leidenschaft bei der Zeugung eines Filmslohnen, mussder Moment der ersten Begegnung mit dem Publikum, seineGeburtsstunde,sehr sorgfältig gewählt werden… Nie werde ich den Tag vergessen,an demich erfahren habe, dass Central do Brasil fürdie Berlinale ausgewählt worden war … Aber es gibt einen Moment, derdiese bedeutenden Ereignisse noch übertrifft: die erste Begegnung desFilms mit dem Berliner Publikum im Zoo-Palast“ - so erinnert sich WalterSalles später. Manchmal übertrifft die märchenhafte Welt des Kinos nochdie reale: der neunjährige Josué wurde durch Vinicius de Oliveiradargestellt, den Walter Salles auf dem Stadtflughafen von Rio deJaneiro traf und der mit der Hilfe des Regisseurs den rapiden Aufstiegvom Schuhputzer zum Schauspieler schaffte. 


 


[Zurück]

  gefördert von:
klfslogo_sw_mit_schrift