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Aguirre, der Zorn Gottes

 AGUIRRE, DER ZORN GOTTES

 


Werner Herzog, BRD 1972, 91 Min., Spielfilm, Farbe


Buch: Werner Herzog

Kamera: Thomas Mauch

Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus

Musik:  Popul Vuh

Darsteller:  Klaus Kinksi, Helena Rojo Del Negro, Ruy Guerra, Peter Berling, Cecilia Rivera, Daniel Ades


Im 16. Jahrhunderts in den peruanischen Anden: Ein Vortrupp des spanischen Conquistadoren Pizarro unter der Führung Lope de Aguirres rebelliert und versucht auf eigene Faust das sagenumworbene El Dorado zu finden. Doch die Gruppe wird  in dieser lebensfeindlichen Umgebung dezimiert, in der Natur in der "die Wehleidigen und die Starken gleichermaßen vernichtet werden", in der nur das "Schreien der Vögel" zu vernehmen ist, denn "in dieser Landschaft, unfertig und von Gott im Zorn verlassen, singen die Vögel nicht; sie schreien vor Schmerz, und verwirrte Bäume krallen sich wie Riesen im Kampf ineinander, von Horizont zu Horizont, im Dampf einer Schöpfung, die hier nicht beendet ist." (Werner Herzog, EROBERUNG DES NUTZLOSEN) In dieser unwirklichen Welt, in einem unwirklichen Elend, zelebriert Werner Herzog bildgewaltig das Scheitern des Titanen Aguirre, der sich vermessen selbst zum Zorn Gottes stilisiert hat.

Gleich in der Eingangssequenz ist das Ende dieser Conquistadoren-Expedition offensichtlich. Ein unaufhörlicher Treck kämpft sich über einen Andenpass. Der Abstieg vom letzten Bergrücken hinab, solle das Ende der Qualen bedeuten - so erzählt uns die Stimme aus dem Off - die Kameraperspektive suggeriert uns, dass dies erst der Abstieg in den Untergang ist. Die Bilder wirken surreal, die Soldaten versinken in ihren schweren Rüstungen beinahe im Schlamm, während Indio-Sklaven Heiligenfiguren und auf Sänften Frauen in teueren Kleidern durch den Urwald tragen. Pizarro sucht einen Ausweg aus der grünen Hölle. Ein Vortrupp von 40 Mann soll nach Wegen suchen und Lebensmittel suchen. Als deren Flöße weggespült werden beginnen die Soldaten gegen ihren Anführer Don Pedro de Ursua zu meutern. Sein Stellvertreter Don Lope de Aguirre übernimmt das Kommando. Mit einem Floß macht sich der Trupp selbständig und sagt sich vom Hauptheer los. In einem absurden Akt wird Philipp II. von Spanien von Aguirre für abgesetzt erklärt und der Falstaff Don Fernando de Gúzman zum Kaiser von El Dorado erklärt. Er ist aber nur Marionette für Aguirre, den "großen Verräter", dämonisch-delirierend und bizarr-größenwahnsinnig von Klaus Kinski gespielt, der seine von Hunger, Giftpfeilen der Indios und Krankheit dezimierte Meuterergruppe schließlich in den Untergang führt, bis zum Schluss die Illusion aufrecht erhaltend, dass bald El Dorado erreicht sei. Am Ende treibt der Gold und Ruhmgierige Rebell alleine auf einem Floß seinem Tod entgegen und phantasiert davon Córtez Mexiko zu entreißen um Kaiser des neuen Kontinents zu werden und mit seiner Tochter eine Dynastie zu gründen. Gott hat ihn längst verlassen, nur ein paar zahme Äffchen sind noch mit ihm.
Werner Herzog inszenierte den Film 1973 exotisch-opulent als eine Art APOCALYPSE NOW der Conquistadorenzeit. 
Zwar ist AGUIRRE, DER ZORN GOTTES eine deutsche Produktion, Werner Herzogs Film hat aber definitiv seinen Platz auf kinolatino.de verdient.


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