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Gabriel Figueroa

An den Beginn des Artikels sei ein Zitat vom mexikanischen Journalisten und Historiker Carlos Monsiváis gestellt: "Die bemerkenswerte Arbeit von Gabriel Figueroa zeichnet ein meisterliches Bild des vergangenen Mexikos, vor seinen Verwüstungen durch den Fortschritt." Der Kameramann Gabriel Figueroa (1907-1997) prägte bereits in seinem ersten Film QUE VIVA MEXICO (1933, Regie: Sergej M. Eisenstein) das Bild vom "freudig primitiven", dem ländlichen und feudalen, aber auch vom revolutionären Mexiko. Im Laufe seiner mehr als 50 Jahre andauernden Karriere in der er an über 200 Filmen mitarbeitete, perfektionierte der Kamera - Autorenfilmer aus Mexiko-Stadt in Zusammenarbeit mit John Huston, Emilio "El Indio" Fernández oder Luis Buñuel seine hohe Kunst der Kamera. 

Noch ein Zitat zu Gabriel Figueroa, diesmal vom großen Schriftsteller Carlos Fuentes: "Die Natur bei Figueroa ist wie eine schöne, aber fleischfressende Orchidee. In der künstlerischen Gestaltung Figueroas blickt sie uns mit tausend Augen an, mit lasziven, glasigen, erschreckten, verlassenen, gerührten, schicksalhaften, blinden, unheilvollen, tödlichen, eigenwilligen. Dadurch wird etwas sichtbar von der Gestalt jenes Terrors und jener Faszination, die er zu erschaffen liebt, um uns darauf blicken zu lassen mit Furcht vor dem, was wir erblicken müssen, was unabhängig von uns existiert, und was uns - wenn wir fortfahren hinzublicken - einholt, tödlich ergreift und zurückversetzt in die Welt der mexikanischen Natur, die so unversehens und plötzlich bezwungen ist durch den Stein und die Gärten, durch fremde Hände und fremden Glanz." Der Kameramann verblüfft stetig mit der visuellen Kraft seiner Arbeit, mit seinem eigenen, eigenwilligen Blick auf Landschaften und Gesichter, die zu Landschaften werden. Perfekt inszenierte er die mexikanische Diva María Félix, wie vor ihm nur von Sternberg "sein Geschöpf" Marlene Dietrich ins rechte Licht zu setzen schaffte. Seine wichtigsten kreativen Partner waren Emilio "El Indio" Fernández und Luis Buñuel, mit beiden zusammen arbeitete er fast 30 Mal zusammen. Er gewann Filmpreise in Venedig, Berlin und Cannes, war für den OSCAR nominiert (für DIE NACHT DES LEGUANS, 1962 von John Huston) und gewann den GOLDEN GLOBE (mit BEFEHL DES GEWISSENS, 1947 von John Ford). Seine Arbeit ist in vielen Ländern gewürdigt worden (zuletzt im Februar mit einer Ausstellung in Berlin im "Instituto Cervantes") und wirkte für zahlreiche Regisseure und Kameraleute stilbildend: Der große Elia Kazan verlangte von seinem Kameramann Joe McDonald für sein VIVA ZAPATA! (1951, mit Marlon Brando und Anthony Quinn),  Figueroa zu imitieren. 
Die Lichtgebung, die Kreation einer besonderen Atmosphäre, eines revolutionären Pathos in vielen seiner Filme (Bspw. VÁMONOS CON PANCHO VILLA), Tiefenschärfe, die Farbtemperatur seiner Bildkompositionen, extreme Perspektiven, Reminiszenzen an das deutsche Kino der Weimarer Republik (GOLEM, DAS CABINET DES DR. CALIGARI, FAUST, METROPOLIS) sowie an die Grafiken von Dürer, Goya, Picasso machen Figueroas Stil aber unverwechselbar. Wie dieser Stil, der jenseits aller Hollywood-Konventionen liegt, im Detail aussieht, wie er den Regisseuren und für den Filmschnitt feste Vorgaben, einen Rhythmus (vor)gab - und damit der Kameramann zum gleichberechtigten Partner des Regisseurs wurde - das schildert das gerade in der Edition "Film-Dienst" erschienene Buch "Kameraautoren - Technik und Ästhetik" von Thomas Brandlmeier, knapp aber gut verständlich mit Bildern illustriert. Nach einem historischen Überblick über die Geschichte der Kamerakunst (mit Fokus auf dem deutschen Kino der Weimarer Republik) präsentiert es die wichtigsten Kameraleute anhand von Beispielen aus ihren herausragenden Filmarbeiten. Gabriel Figueora bildet damit somit nur ein Kapitel, das Buch würdigt aber seinen Platz in der Filmgeschichte angemessen. Seine Bedeutung für das lateinamerikanische Kino ist dagegen nicht hoch genug einzuschätzen...

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