Andrés Woods (MACHUCA MEIN FREUND) kunstvolles Biopic über die chilenische Künstlerin Violeta Parra (1917-1967) lief am 28.10.2012 im Rahmen von KINO LATINO KÖLN. VIOLETA SE FUE A LOS CIELOS ist für den "Auslandsoscar" nominiert und hat am 29.11. offiziellen Kinostart in Deutschland.
Violeta Parras Biographie ist faszinierend und tragisch.
Sie wächst in einer armen Region, unter schwierigsten Bedingungen auf, ihr Vater stirbt früh und hinterlässt ihr nur eine Gitarre und ihr Gesangstalent. Sie kämpfte sie sich durchs Leben, zunächst als Vaudeville-Künstlerin mit ihren Geschwistern, dann als Solokünstlerin. Aber früh gibt es erste Rückschläge. Eines ihrer Kinder stirbt, als sie sich in Polen auf Tournee befindet. Sie flüchtet vor ihren Schuldgefühlen, bleibt in Europa und kehrt zwei Jahre später als gereifte Musikerin zurück. Ihr Ziel ist es, die Musik ihrer Heimat zu bewahren, besonders die der Indiobevölkerung aus der Andenregion, die vom Aussterben bedroht ist.
Popularität erlangt sie im Ausland, als bildende Künstlerin mit einer Ausstellung im Louvre, als Musikerin, die die lateinamerikanische Folklore repräsentiert, als Poetin.
Nur die Ignoranz in ihrer Heimat schmerzt sie. Als ihre Liebe zum Schweizer Musiker Gilbert Favre scheitert, stürzt sie in Depressionen, aus denen sie sich nicht mehr befreien kann. Sie begeht Selbstmord.
VIOLETA SE FUE A LOS CIELOS ist ein kunstvolles Biopic, mitunter eine Elegie in dunklen Farben über eine widersprüchliche Persönlichkeit: stark, schlagfertig, humorvoll, streitsüchtig, sensibel, unsicher, eine große Künstlerin, die ihr Talent durchaus einzuschätzen weiß, aber trotzdem immer tiefer in Selbstzweifel stürzt und verzweifelt als Anerkennung und Erfolg ausbleiben.
Andrés Wood webt eine kunstvolle Biographie, durchmischt Zeitebenen und schildert ihr Leben fragmentarisch, in Bruchstücken, die Erinnerungs- und Wunschbilder Violetas repräsentieren.
Beeindruckend ist das Spiel von Francisca Gavilán, das man zwangsläufig mit dem von Salma Hayek in FRIDA (2002) vergleichen muss.
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