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3/Tres

Als der uruguayische Filmemacher Manuel Nieto Zas vor einigen Jahren zur Filmindustrie seines Heimatlandes befragt wurde, musste er zugeben: "Wir sind zu zehnt. Gemeinsam drehen wir im Schnitt eineinhalb Filme pro Jahr." Immerhin ein Fortschritt, denn es gab viele Jahre in denen keine uruguayische Produktion zu verzeichnen war. Dass die kleine Filmnation über den Cono Sur hinaus bekannt wurde, ist vor allem Pablo Stoll zu verdanken. Als Regieduo machten Pablo Stoll und Juan Pablo Rebella (25 WATT aus dem Jahr 2001 und WHISKY von 2004) auf sich aufmerksam. Nach dem frühen Tode Rebellas arbeitet Stoll alleine weiter (HIROSHIMA, 2009). Man kann einen Wandel erkennen, der Grundton bleibt aber auch in seinem neuen Film TRES erhalten.

Tres - drei - so viele Mitglieder hat die Familie von Rodolfo. Außer ihm sind da seine Tochter Ana und seine Exfrau Graciela. 
Rodolfo (Humberto de Vargas) befindet sich in einer Midlife-Crisis, einen Ausweg sieht er darin, sich langsam aber sicher wieder an seine Familie, die er vor Jahren zurückgelassen hat, anzunähern. Dabei geht er aber wenig subtil vor und stellt sich nicht besonders geschickt an. Auch Ana und Graciela stehen an Wendepunkten in ihrem Leben. Die intelligente Ana ist von ihrem Alltag  gelangweilt, sie lässt sich treiben. Da sie häufig den Unterricht schwänzt, droht ihr der Schulverweis. Ein Weckruf ist das aber nicht für sie, die Beziehung  zu ihrem Freund, einem Klassenkameraden, ist ohnehin festgefahren, sie sucht ein wenig Abenteuer und eine Neuorientierung in ihrem Leben: sie wird erwachsen.  
Graciela kümmert sich um eine Tante, die im Sterben liegt und keine anderen Verwandten hat. Auch für sie ist der Alltag eine Last und sie sucht neue Herausforderungen.
Pablo Stoll zeigte  bereits in den Filmen, die in Zusammenarbeit mit Juan Pablo Rebella entstanden eine Affinität zum minimalistischen Kino im Stile von Aki Kaurismäki, Raúl Perrone oder Martín Rejtman (letztgenannte stammen beide aus Argentinien). HIROSHIMA war ein Stummfilmmusical mit einer surreal-absurden Anmutung. Beides kombiniert er in TRES.
TRES ist ein theatraler, durchkomponierter Film mit lakonischem Humor, der sich langsam entwickelt. 
Pablo Stoll arbeitet mit überdeutlichen Symbolen, so dass der Zuschauer manchmal gerne rufen möchte: Ja, ich habe verstanden! Er ist dabei aber nicht moralisierend, er macht sich nicht über Tapsigkeit von Rodolfo lustig, noch verurteilt er die Untreue oder das manchmal wenig sympathisch wirkende Teenagerverhalten von Ana. 
 
Graciela lernt in der Klinik, in der sie auf den Tod ihrer Tante wartet, einen Schicksalsgenossen, einen netten Mann namens Dustin kennen. Er liest ihr aus Selbsthilfebüchern vor, Graciela reagiert zunächst mit ironischer Distanz, freundet sich dann doch mit ihm an, am Ende wird sogar noch mehr daraus. 
Eine ähnliche Haltung entwickelt der Zuschauer zu TRES. Nach einer Weile gibt er seine Distanz auf und beginnt TRES zu mögen. Auch das ein oder andere Schmunzeln wird ihm durch den Film entlockt. 
 
 
 
 
Bild: Kino Gesellschaft Köln 

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