ABEL ist der zweite Film von Diego Luna (FRIDA, MILK, NICOTINA , Y TU MAMÁ TAMIÉN ...) und läuft derzeit in verschiedenen deutschen Städten bei "CINESPAÑOL."
Abel ist ein neunjähriger Junge, der mehrere Jahre in einer Klinik verbracht hat. Als der Vater die Familie Hals über Kopf verließ, um angeblich "al otro lado", in den USA, zu arbeiten, fing der Anzeichen von Autismus aufweisende Abel an zu schweigen. Mit Tabletten sollten seine Panikattacken kuriert werden, durch Hand- und Gartenarbeiten sollte er eine feste Routine im Alltag bekommen.
Seine Situation bessert sich aber erst, als seine Mutter ihn wieder nach Hause holt. Cecilia hat zwar genug Probleme: ein verfallendes Haus, Gefühlschaos, Schulden, zwei widerspenstige Kinder - all das, muss sie alleine bewältigen - aber sie bekommt
unerwartete "Hilfe" von Abel. Er findet seine Stimme wieder und schlüpft in die Rolle des Vaters. Cecilia weiß nicht, wie sie mit der Situation umgehen soll. Einerseits freut sie sich, dass Abel spricht, andererseits hat sie Angst, dass die Ärzte sein Verhalten zum Anlass nehmen, ihn in eine Klinik in die Hauptstadt einzuweisen. Sie entscheidet sich mit ihrer 15-jährigen Tochter und ihrem kleinen Sohn, das "Spiel" mitzuspielen.
Doch dann taucht ihr Ehemann nach Jahren wieder auf und will selber wieder "padre de la familia" werden.
Diego Luna kritisiert das Männlichkeitsideal, den Machismo in Mexiko und macht sich darüber lustig. Höhepunkt ist, wenn Abel sein Rollenbild als Familienvater durch einen übermäßigen Konsum von Filmmelodramen aus den 50er Jahren einübt.
ABEL ist daher ein sehr anrührender aber auch sehr komischer Film, mit einem großartigen Christopher Ruíz-Esparza in der Hauptrolle.
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