¡Hola a todas y todos!

En el proceso de mejora de nuestro sitio web, tomamos una decisión importante para que kinolatino.de se volviera más estructurado, más rápido y menos complicado: a partir de ahora las noticias sobre el cine latinoamericano se escribirán exclusivamente en alemán.

Obviamente, eso no quiere decir que la comunicación en español se termine ahí. Seguimos con la mirada internacional. Por favor: escriban, pregunten, y ponganse en contacto con nosotros, también en castellano, o, ya que estamos, en portugués e inglés.

Saludos cordiales de la redacción.

 

 

Kinolatino.de tiene ahora también cuenta de Facebook ("kinolatino.de") y de Twitter ("@kinolatinoDe")

 


Berlinale-Teddy für einen chilenischen Film

Einen Berlinale-Teddy, den Jurypreis, erhielt der chilenische Regisseur Alex Anwandter für sein Drama NUNCA VAS A ESTAR SOLO, in dem es um einen homophoben Überfall auf einen jungen Schwulen geht. Aber die LGBT-Thematik ist nur der Aufhänger für eine weitergehende Gesellschaftskritik, die der Film übt. 

 

Der in sich gekehrte Juan ist Vertreter der Generation, die mit dem Pinochet-Putsch den Aufbau Chiles zu einem neoliberalen Musterland miterlebte und davon mehr oder weniger profitierte. Reich ist er nicht geworden, aber er ist immerhin der Geschäftsführer einer Schaufensterpuppenfabrik geworden. Nach 25 Jahren wittert er die Chance, Geschäftspartner seines Chefs zu werden, der sich bislang aus dem Business herausgehalten hat. Doch sein Leben nimmt eine abrupte Wende. Er muss feststellen, dass seine Mittelschichts-Existenz nur ein fragiles Konstrukt war und auch sein Aufstieg zum Unternehmer hat ein jähes Ende genommen. Sein Leben gerät aus den Fugen. 

Juan lebte alleine mit seinem Sohn Pablo. Zwischen den beiden besteht eine gewisse Distanz. Das moderne Chile ist immer noch die alte Machogeselllschaft mit eingeschworenen Männlichkeitsnormen, in der der grade 18 Jahre alt gewordene Pablo keinen Platz gefunden hat, keinen Platz finden will. Pablo ist homosexuell und macht eine Tanzausbildung. Die Gleichaltrigen, bis auf seine beste Freundin, meiden ihn aus Vorurteilen, deswegen verbringt er viel Zeit mit jüngeren und studiert mit ihnen Choreographien ein. Richtig frei fühlt er sich nur zu Hause, wo er seine Traumwelt aufbaut, wo er dem grauen Alltag entfliehen kann. Juan akzeptiert dies, aber auch nur aus Liebe zu seinem Sohn. Verstehen kann und will er ihn nicht. Lieber flüchtet Juan in die Fabrik. Eines Tages wird Pablo überfallen und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. 

 Fehlende Tatzeugen und hohe Arztrechnungen zwingen Juan, die stillen Konstanten seiner Existenz endgültig zu verlassen, um sich in einer diskriminierenden Realität zu positionieren. Immer wieder laufen seine Bemühungen ins Leere, bis er in den nächtlichen Straßen Santiagos seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten. Ähnlich wie es bei Anwandters Vorbild R. W. Fassbinder häufig der Fall ist, wird das Melodrama zum politischen Film 

Das Ergebnis ist überzeugend. Die Schauspieler sind großartig, das Setting ist sorgfältig gewählt, die Handlung ist mit Feingefühl inszeniert, der Soundtrack berührt.

Auch sei auf die Hintergrundgeschichte hingewiesen. Im März 2012 schockierte die Ermordung des offen schwul lebenden Chilenen Daniel Zamudio durch Neo-Nazis ganz Lateinamerika. Der Fall inspirierte Alex Anwandter, der bereits seit Jahren ein populärer Sänger ist, zu seinem beeindruckend vielschichtigen Debüt. 

NUNCA VAS A ESTAR SOLO hat sich den Jury-Preis in der Berlinale-Teddy-Sektion redlich verdient.  


[Zurück]

  gefördert von:
klfslogo_sw_mit_schrift