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Triumph des lateinamerikanischen Kinos?

Auch wenn Damián Szifróns Relatos Salvajes nicht mit dem begehrten Academy Award ausgezeichnet wurde, war in den vergangen Tagen immer wieder vom „Triumph des lateinamerikanischen Kinos“ die Rede.Auf der Berlinale 2015, die nur wenige Tage vor der Oscar-Verleihung zu Ende ging, wurde „wohl mehr Spanisch als Deutsch“ gesprochen, wie der Festivaldirektor Dieter Kosslick scherzhaft bemerkte und sich damit auf die starke Präsenz Lateinamerikas beim internationalen Filmfestival bezog. 

 
43 Produktionen mit lateinamerikanischer Beteiligung waren in den verschiedenen Sektionen zu sehen. Den „Großen Preis der Jury“ erhielt der chilenische Film El Club von Pablo Larraín. Mit dem „Silbernen Bären für das beste Drehbuch“ wurde der Chilene Patrio Guzmán für El botón de nácar ausgezeichnet. Dass es für keinen dieser exzellenten Filme aus Lateinamerika für den Hauptpreis reichte, liegt allein daran, dass auch Jafar Panahis Taxi im Wettbewerb vertreten war. Solange der Iraner seine Heimat nicht verlassen darf und offiziell einem Berufsverbot ausgesetzt ist, werden seine klandestin, unter schwierigsten Bedingungen hergestellten Miniaturfilme, wohl alle mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet werden – als Statement gegen politische Unterdrückung. 
Andere sehenswerte Filme mit lateinamerikanischer Beteiligung sind leider nicht prämiert worden, etwa Juan Schnitmans ausgezeichnet choreographiertes Beziehungsdrama El incendido, das gleichzeitig das Bild einer hypernervösen, hochneurotischen argentinischen Gesellschaft kurz vor der Explosion zeigt (und damit das dramatische Komplementärstück zu Relatos Salvajes bildet), oder auch Peter Greenaways Eisenstein in Guanajuato. Der Altmeister des postmodernen Kinos hat sich aus einem mehr als 20 Jahre andauernden Karrieretief erholt. Zwar beruht die Handlung auf tatsächlichen Begebenheiten -  der Regisseur von Panzerkreuzer Potemkin reiste 1931 nach Mexiko, um für seinen US-amerikanischen Mäzen Upton Sinclair ein epochales Panorama über die Geschichte des Landes zu schaffen – Greenaway hat aber dennoch eher eine neobarocke Fantasie als ein Biopic geschaffen.
Eine meisterhafte Montage, das großartige Spiel des jungen finnischen Schauspielers Elmar Bäck in der Hauptrolle und die kreative Gestaltung des Bildraums trösten über einige dramaturgische Schwächen hinweg. Greenaways formale Mittel (wie die Verwendung des Bildraums als Triptychon) sind ungemein reich, sie revolutionieren zwar nicht das Kino, wie der Regisseur vorgibt, sie schaffen aber wahrhafte Kinoerlebnisse. 
Wie viel Lateinamerika ist in dieser niederländisch-belgisch-finnisch-mexikanischen Produktion vertreten, die zudem noch von einem walisischen Regisseur verfilmt wurde und von einem sowjetischen Regisseur handelt? 
Ist Argentinien nicht auch doch noch ein wenig Oscar-Gewinner geworden, da die aus einer argentinischen Filmemacher-Dynastie stammenden Armando Bó (Nieto) und Nicolás Giacobone bei den Academy Awards für ihre Mitarbeit an dem Drehbuch für Alejandro González Iñárritus Birdman ausgezeichnet wurden? Alejandro González Iñárritu ist bekannterweise Mexikaner. Seit seinem Erstlingswerk Amores Perros, zeichnen sich seine Filme aber durch ihre Transnationalität aus.
Unmittelbar nach der Oscar-Verleihung twitterte die argentinische Filmemacherin Cynthia Sabat: „¿Gonzalez Iñarritu todavía se puede considerar latinoamericano?“
 
Gibt es also überhaupt so etwas wie ein lateinamerikanisches Kino? 

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