Ein Berlinale-Nachtrag: XINGO von Cao Hamburger.
XINGU ist eine brasilianische Geschichtslektion. Der Film beginnt als Abenteuerfilm. Wohlsituierte Brüder schließen sich 1943 einer Expedition an, die in den bis dato unbekannten Amazonas führt. Ganz Brasilien soll erschlossen und "zivilisiert" werden. Die Expeditionsteilnehmer sind überrascht, als sie feststellen, dass die Landschaft, die sie durchqueren gar nicht so unberührt ist. Sie treffen auf die Xingu-Indianer, die seit Jahrhunderten dort siedeln.
Es scheint eine Geschichte der Freundschaft zu werden. Die Expeditionsteilnehmer leben in friedlicher Koexistenz mit den Indios. Ungewollt wird die "Conquista" aber dennoch eine Art Genozid. Grippeviren, die vorher für die Indios unbekannt waren und gegen die sie kein Immunsystem entwickelt haben, dezimieren ihre Bevölkerung.
Die drei Brüder suchen fieberhaft nach einer Lösung. Sie wollen die Indiostämme schützen und brauchen dafür die Unterstützung ihrer Regierung, die aber eigene Interessen durchsetzen will.
Ein Lösungsversuch ist die Gründung eines Nationalparks. Der Weg zum Ziel aber ist schwierig und führt auch zu Differenzen zwischen den Brüdern.
Brasilianisches Bio-Pic, manchmal verklärend, aber definitiv spannend. Ein Film für die große Leinwand bei der die virtuosen Bilder vom Amazonas erst richtig zur Geltung kommen.
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