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LA DEMORA

LA DEMORA war einer der Lieblingsfilme der kinolatino.de-Redaktion auf der Berlinale 2012. 

Rodrigo Plá und Laura Santullo, seine Ehefrau (die gleichzeitig als Drehbuchautorin fungiert) erzählen eine alltägliche Geschichte. Eine Frau in ihren 40ern hat drei Kinder unterschiedlichsten Alters und ihren Vater mit Anzeichen von Demenz allein zu versorgen. Nebenbei muss sie den Unterhalt für die Familie verdienen. Zwar kann die Textilarbeiterin zu Hause arbeiten, bekommt aber dafür weniger Lohn, muss sich selbst krankenversichern. Sprich: sie ist zu alledem noch unterbezahlt. 

Ihren Vater versucht sie in einem Heim unterzubringen. Sie möchte ihn nicht abschieben, sie ist aber allein vollkommen überfordert. Die sehr bürokratische Antwort, als sie den Antrag schreibt lautet, sie verdiene zu viel, um vom Staat unterstützt zu werden, sie verdiene zu wenig, um für den Vater ein angemessenen Heimplatz bezahlen zu können. Aus einem Impuls heraus lässt sie ihren Vater mitten in der Stadt zurück, ruft einen Krankenwagen und will den Vater auf diese Weise anonym in ein Pflegeheim einweisen lassen. Doch als die Sanitäter kommen, wehrt der alte Mann sich. Er könne sich nicht vom Fleck bewegen, seine Tochter komme wieder, um ihn abzuholen.

Die Protagonistin realisiert, als sie endlich einmal verschnaufen kann, was sie angerichtet hat und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater. Es wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Panisch stellt sie fest, dass er sich wahrscheinlich noch auf der Straße befinde. Es ist Winter und es beginnt langsam zu dämmern...

Die Protagonistin wird bei dieser alltäglichen Tragödie als schuldlos schuldig dargestellt. Sie wird nicht verurteilt, nicht von den Freunden und Bekannten, die ihr und dem alten Mann helfen, auch nicht gegenüber dem Zuschauer.

Ein präzises Drehbuch, das ebenso präzise umgesetzt wurde. Großartige Schauspieler und ein herausragender Regisseur, der nach Jahren in Mexiko einen Film in seiner Heimat Uruguay realisierte.

Nach dem Thriller LA ZONA, der in Mexiko-Stadt spielt, hat Plá für den neuen Handlungsort Montevideo einen eigenen filmischen Rhythmus gefunden.

LA DEMORA ist ein sehr empfehlenswerter, spannender aber auch sehr  bedrückender Film, der hoffentlich noch öfter in Deutschland im Kino zu sehen sein wird. 


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