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Die eiserne Lady

Grade in Argentinien ist Margaret Thatcher eine persona non grata. In ihre Amtszeit fällt der Krieg um die Islas Malvinas/Falklands, eines der großen Traumata der jüngeren argentinischen Geschichte und Ereignis von immer noch großer Aktualität. Phyllida Lloyd präsentierte auf der Berlinale ihr Bio-pic über die "eiserne Lady." 

 

THE IRON LADY zeigt Thatcher als eine zurückgezogen lebende alte Frau, die weiß, dass sie an Alzheimer erkrankt ist.  In den wenigen ihr verbleibenden Momenten geistiger Klarheit erinnert sie sich an die wichtigen Momente ihres Lebens und an ihren verstorbenen Ehemann, zeitlebens ihre wichtigste Stütze. Meryl Streep schlüpft sozusagen in die Haut von "Maggie" Thatcher, imitiert perfekt ihre Gestik, Mimik und ihre Sprache. Ziel des Films von Phylliada Lloyd war es, eine Frau zu zeigen, die einst antiquierte Klassengrenzen sprengte, gegen überkommende Gender-Rollenbilder kämpfte und als erste Frau das wichtigste politische Amt in England inne hatte.

Leider gelingt es nicht, Thatcher als die kontrovers diskutierte Politikerin zu zeigen, die sie tatsächlich war. Das Bio-pic zeigt ein stark verklärtes Bild der "iron lady", sie wird als eine Art Angela Merkel der 70er und 80er Jahre dargestellt. Natürlich werden auch Schattenseiten ihres Charakters angesprochen. Ausgelassen wird aber weitgehend, wie verhasst sie durch ihr unversöhnlichen, oft auch skrupellosen politischen Entscheidungen auch im eigenen Land war. Grundtenor ist aber, Thatcher sei eine der wichtigsten politischen Figuren des 20. Jahrhunderts gewesen, die nur gutes wollte: Großbritannien zu alter Größe zurückzuführen. 

Den Krieg um die Falklands/Malvinas führte sie, so der Film, weil sie Lehren aus der gescheiterten Appeasementpolitik Neville Chamerlains der 30er Jahre gegenüber Hitler ihre Lehren gezogen habe, sie wolle "Banditen" - gemeint ist die in Argentinien damals regierende Militärjunta - nicht gewähren lassen. Sicherlich, der Krieg um die Inseln wurde schnell gewonnen, die Militärs Argentiniens, die die Inseln im Südatlantik vor fast genau 30 Jahren besetzen ließen, mussten sich in ihre Kasernen zurückziehen und den Weg zu demokratischen Wahlen freimachen. Der positive Effekt für Thatcher. Sie gewann an politischem Gewicht und konnte durch den militärischen Erfolg ihre Wiederwahl sichern.

Der "Falklandkrieg" blieb aber wie jeder Krieg mit Makeln behaftet. Thatcher ließ das Schiff "General Belgrano" versenken, dass britische Truppen nicht bedrohte und sich in einer neutralen Zone aufhielt. Über 300 Soldaten starben damals. Auch diese Entscheidung wird noch als positiv im Film verkauft. 

Fazit: Der Thatcher-Film ist ein OSCAR-Vehikel für Meryl Streep, sie wird die begehrte Statue wohl gewinnen. Inhaltlich bleibt der Film aber politisch unreflektiert und grenzt manchmal an Kitsch. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Streep den potentiellen OSCAR direkt bei der traurigen alten Dame, die für mehr als 10 Jahre an der berühmtesten Adresse Londons wohnte, abliefern würde.

Für Kontroversen sorgte THE IRON LADY schon in Argentinien. Aktuell gibt es wieder anschwellende Streitigkeiten zwischen Argentinien und Großbritannien um das Archipel, das nach 1982 sukzessiv zu einer Militärbasis ausgebaut wurde. Der Ton zwischen beiden Ländern wird unversöhnlicher und nimmt, - auch wenn es keinen neuen Krieg geben wird - ein bedrohliches Ausmaß an.

Kürzlich erschien in der Tageszeitung Página/12 ein Cartoon mit dem Text  "Las Malvinas ES Argentina", eine Aussage, die viele Argentinier so unterschreiben würden.  


 

 


 Sven Pötting

VG Wort


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