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Und dann der Regen...

Eine spanische Regisseurin dreht eine große internationale Koproduktion in dem armen Land Bolivien mit über 4000 Statisten über ein Filmteam, das in dem armen Land Bolivien eine internationale Koproduktion drehen will (um Kosten zu sparen), die die "authentische Geschichte" Christopher Kolumbus'  erzählen soll.UND DANN DER REGEN - TAMBIÉN LA LLUVIA von Icíar Bollaín, von der "Jury der Evangelischen Filmarbeit" zum Film des Monats Dezember gewählt, läuft seit dem 29.12.2011 in deutschen Kinos.

 

Der idealistische Regisseur Sebastián (gespielt vom mexikanischen Schauspieler Gael García Bernal) will einen großen Film drehen, einen Film, der das große Werk seiner Karriere sein soll:  die "Wahrheit" über Christopher Kolumbus, die den "Entdecker" Amerikas von seinem Sockel stoßen soll, den Mythos des Heroen ankratzen soll und "wahre Helden" präsentieren soll. Christopher Kolumbus wollte die Zivilisation nach Amerika bringen, auf seinen Reisen bestimmte aber die Gier nach Gold sein Handeln. Die ihm zunächst wohl gesonnene indigene Bevölkerung wird versklavt, gefoltert und niedergemetzelt. Nur ein Geistlicher stellt sich dem barbarischen Treiben entgegen. Derweil rüsten sich einige Indios mit einem charismatischen Anführer für einen Aufstand, der von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. 

Soweit die Film-im-Film- Handlung. Sebastián und sein Produzent Costas lassen den Film aus Budgetgründen im bolivianischen Hochland drehen. Sebastián verwendet historische Unterlagen als Grundlage für sein Drehbuch.  In seinem ganzen Streben nach Authentizität bemerkt er gar nicht, dass seine Ignoranz gegenüber der heimischen Bevölkerung sich mitunter nur wenig von der der Konquistadoren unterscheidet, die er negativ porträtieren will. Immer mehr verschmelzen die Handlung aus dem 16. Jahrhundert und die "Realität" des 21. Jahrhunderts miteinander. Denn das Filmteam gerät mitten in den Wasserkrieg von Cochabamba, in dem die bolivianische Bevölkerung gegen die Privatisierung der Wasserversorgung und deren Verkauf an einen US-Konzern protestiert. (Diesen Aufstand hat es im Jahre 2000 übrigens tatsächlich gegeben). Anführer der Demonstranten ist der Darsteller des Taino-Anführers Hatuey. Produzent und Regisseur versuchen von dem Film zu retten, was zu retten ist. Dann aber kommt die Situation in der sie und das ganze Filmteam wirklich Charakter zeigen müssen.

 

 

TAMBIÉN LA LLUVIA ist ein raffiniert erzählter Film über die Conquista, über Kolonialismus und Neokolonialismus, über "Gutmenschen" und "Macher", die erst in Krisensituationen ihre wahre Größe zeigen.

Das Drehbuch von TAMBIÉN LA LLUVIA, der unter dem deutschen Titel "Und dann der Regen" aktuell in den Kinos läuft, stammt von Paul Laverty, der als langjähriger Mitarbeiter von Ken Loach ein Experte für aufrüttelnde Filme ist (AND THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY, MY NAME IS JOE, LOOKING FOR ERIC). Tatsächlich löste Icíar Bollaíns Film bei bisherigen deutschen Vorführungen mit Publikumsgesprächen heftige Emotionen aus. Kritikpunkt  aber ist, dass TAMBIÈN LA LLUVIA mitunter ein wenig zu kitschig gerät - woran vor allem die Musik von Alberto Iglesias ihren Anteil hat.

Insgesamt aber ist die spanisch-mexikanisch-französische Koproduktion ein sehr gelungener Film und war im vergangenen Jahr OSCAR-Kandidat für die Kategorie "Bester nichtenglischsprachiger Film".  

 

 

Text: Sven Pötting 


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