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HUACHO

Am 21.7.2011 startet die chilenisch-französisch-deutsche Koproduktion HUACHO von Alejandro Fernández Almendras im Kino. Das dokumentarisch anmutende Porträt über eine Familie, die zu den Verlierern des wirtschaftlichen Aufschwungs in Chile gehört,  war bereits im vergangenen Jahr auf dem "Kino Latino" Festival in Köln zu sehen.

Sonnenaufgang – ein kleines Häuschen liegt noch ganz im Dunklen. Die Vögel fangen an zu zwitschern – ein Licht geht an. Zwei Frauen sind schon aufgestanden, die eine versucht, ihren Mann zu wecken. Der aber macht das Licht noch einmal aus, um noch ein wenig weiter zu träumen. Auch der Sohn, von der Mutter liebevoll aufgeweckt, kuschelt sich wieder verschlafen in seine Decke.
So verträumt und beschaulich wie der Film Huacho beginnt, wird der Film von Alejandro Fernández Almendras, bisher für seine Kurzfilme wie WAS DER REGEN BRINGT (2007) bekannt, auch konsequent weitergeführt. Der Zuschauer begleitet eine arme chilenische Familie einen Tag lang auf den staubigen Straßen ihres Alltags. Und erfährt ein Leben zwischen bäuerlicher Rückständigkeit und Modernität.
Drei Generationen, die Großeltern, die Tochter und deren Sohn, leben unter einem Dach. Die Großmutter macht den Haushalt, füttert die Hühner, baut im Garten ihr eigenes Gemüse an. Man sieht sie bei der Herstellung von Käse, den sie, den restlichen Tag in der Sonne stehend, an der Straße verkaufen wird.
Der Alltag der Großeltern ist von schwerer Handarbeit ohne Hilfsmittel geprägt, das Leben der Tochter spielt sich hingegen schon in einer Zwischenwelt ab. Sie geht nach der Arbeit in der Stadt shoppen, kann sich aber das gefundene neue Kleid nicht leisten, da sie von dem Geld die Stromrechnung bezahlen muss. Der Sohn ist in der Schule den Verheißungen der “neuen Zeit“ ausgesetzt. Die neue Technik übt eine starke Faszination auf ihn aus, auch er möchte endlich zu den Jungs gehören, die ständig auf der Playstation Portable zocken.
Genauso schlicht wie das Leben dieser Familie sind die Bilder, die Kameramann Inti Briones für seine Darstellung gefunden hat. Sie sind immer ganz dicht dran an den Figuren, mal sieht man sie von vorne, mal nur den Hinterkopf, dann wieder ein Gesicht in Großaufnahme. Die Umgebung wird dabei ausgeblendet, im Blickfeld befindet sich allein der Mensch. Das braungebrannte faltige Gesicht der Großmutter, ihre Hände, der Haarschopf ihres Enkels. Mitteilen tut sich die Umgebung der Protagonisten jedoch auf der Tonspur: Alltagsgeräusche, Vogelgezwitscher, der Gang der Schuhsohlen auf der Erde sind die natürliche Begleitmusik des einfachen Lebens.
Almendras gelingt es, den Zuschauer mit seinem einfach gestalteten Film und der naturalistischen Darstellungsweise in eine ganz und gar fremde Welt zu entführen, die geprägt ist von inneren Widersprüchen und herbem Verzicht. Almendras erzählt von einer kleinen Gemeinschaft am Rande der Gesellschaft, die sich fern von der Moderne und technischen Errungenschaften abspielt, und die sich – vielleicht inmitten der Zeitbrandung – das wichtigste Gut überhaupt retten konnte: Respekt, der Familie gegenüber und untereinander.
 
Text: Miriam Löw
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